Schlimmstes Erdbeben seit 30 Jahren in China: 9000 Tote

publiziert: Montag, 12. Mai 2008 / 09:39 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 14. Mai 2008 / 07:39 Uhr

Peking - Beim schlimmsten Erdbeben in China seit 32 Jahren sind am Montag mehrere tausend Menschen ums Leben gekommen. Die Behörden meldeten zuletzt fast 9000 Tote, die durch das Beben im Südwesten des Landes ums Leben kamen.

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Es wurde erwartet, dass die Zahl der Opfer noch deutlich steigt, denn viele Erdbebengebiete waren noch unzugänglich. Mehrere zehntausend Menschen wurden obdachlos.

Schwer betroffen war die Provinz Sichuan, wo allein im Bezirk Beichuan bis zu 5000 Tote befürchtet wurden. Etwa 10'000 Menschen sollen verletzt worden sein. 80 Prozent der Häuser seien zerstört.

Allein in Sichuan wurden 8533 Tote bestätigt, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. In den Provinzen Gansu, Shaanxi, Yunnan und der Metropole Chongqing wurden mindestens weitere 160 Tote offiziell bestätigt.

Von der Aussenwelt abgeschnitten

Das Schicksal von Hunderttausenden in anderen Gebieten war zunächst ungeklärt. Mindestens drei Bezirke der Präfektur Aba waren von der Aussenwelt «völlig abgeschnitten». Das Militär entsandte tausende Soldaten, Helikopter und Bergungsteams mit Suchhunden.

Das Erdbeben ereignete sich um 14.28 Uhr Ortszeit (8.28 Uhr MESZ). Erdstösse waren in Asien bis nach Bangkok und Peking zu spüren. Das Pekinger Erdbebenamt sprach von einer Stärke 8,0, doch gaben andere seismologische Institute in China und den USA die Stärke übereinstimmend mit 7,8 an.

Regierungschef Wen Jiabao flog ins Erdbebengebiet. Nach seiner Ankunft sagte er, die Lage sei «schlimmer» als befürchtet. «Wir brauchen mehr Helfer.» Mehrere Staaten, darunter Deutschland und die USA, boten ihre Hilfe an. Auch die EU machte ein Hilfsangebot.

In der Schweiz steht die auf die Suche von Erdbebenopfern spezialisierte Rettungskette des Katastrophenhilfekorps, der Rega und des Roten Kreuzes auf Abruf bereit.

Schulen und Fabriken zerstört

In einer Schule in Dujiangyan sollen fast 900 Schüler verschüttet worden sein. Die dreistöckige Schule stürzte teilweise ein, als in 18 Klassen jeweils 50 Kinder Unterricht hatten, wie Xinhua berichtete.

In der Stadt Shifang in Sichuan begruben die Trümmer zweier Chemiefabriken mehrere hundert Arbeiter, wie amtliche Medien berichteten. 80 Tonnen Ammoniak traten aus. Rund 6000 Anwohner mussten vor den Dünsten der Chemikalie in Sicherheit gebracht werden.

Ganz Asien betroffen

Die Erdstösse, Nachbeben und nachfolgende kleinere Beben waren von Bangkok bis ins 1500 Kilometer entfernte Peking sowie in den Hafenstädten Hongkong und Shanghai zu spüren, wo die Wolkenkratzer schwankten.

Sogar in Pakistan und Vietnam war das Beben spürbar. Aus Taiwan wurde ein Seebeben der Stärke 5,1 gemeldet. Die Olympiastadt Peking erlebte kurz nach dem Erdbeben in Sichuan ein Beben der Stärke 3,9.

IOC besorgt

Drei Monate vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking blickt auch die Sportwelt besorgt nach China. IOC-Präsident Jacques Rogge bezeichnete das Erdbeben als «riesiges Desaster» und versprach Unterstützung durch das Internationale Olympische Komitee.

(tri/sda)

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