Stimmung unter der London Bridge
publiziert: Montag, 6. Aug 2012 / 16:28 Uhr
Roger Federer im House of Switzerland mit Silbermedaille und Fans.
Roger Federer lässt es rocken. Die Medaillenfeier mit dem Weltstar am späten Sonntagabend hat den Treffpunkt «House of Switzerland» in London - wie es gedacht ist - in den Grundfesten erschüttert.
Ob Gold oder Silber, darüber zerbrach sich niemand den Kopf. Fest stand: Roger Federer würde sich um 22 Uhr Ortszeit der Festgemeinde präsentieren. Und niemand wollte sich diesen Auftritt wenige Stunden nach dem Olympia-Final entgehen lassen. Am Fuss einer kleinen Treppe, die von der London Bridge zum House of Switzerland hinabführt, standen die Fans Spalier und machten sich die Fotografen für ihr Blitzlichtgewitter parat.
Doch fürs erste bekamen sie den Maestro nicht zu sehen. Denn Federer wurde auf einem diskreteren Weg zunächst in einen der nicht öffentlichen Räume geführt, wo er den Medienleuten vor Mikrofonen und Schreibblöcken ein weiteres Mal Red und Antwort stand. Jede Frage beantwortete er geduldig und seriös, auch wenn er sie an diesem Tag schon fünfmal gehört hatte.
Gegen 22.30 Uhr durfte endlich der langersehnte Jubel ausbrechen. Roger Federer erschien auf der Bühne zur Siegesfeier und zum live in die Schweiz übertragenen TV-Interview. Das Interview gedieh zu einer kleinen Ansprache des Königs an das Volk. Federer versäumte es nicht, sich für die Unterstützung zu bedanken, die ihm die Fans nicht nur an den Olympischen Spielen zukommen lassen. Die mehr als 500 Fans gaben den Dank zurück und skandierten lautstark: «Merci, Roger, merci! Merci, Roger, merci.!»
Die Medaillenfeiern - jene von Nicola Spirig am Vorabend war ähnlich emotional - sind die nicht planbaren Highlights im House of Switzerland.
Die treffendere Bezeichnung wäre «Town of Switzerland». Ein «House» war es bis 2002. Simon Ammann liess damals in Salt Lake City mit der Begeisterung über das Doppelgold den traditionellen Schweizer Treffpunkt aus allen Nähten platzen. Für die nachfolgenden Sommer- und Winterspiele übernahmen der Bund respektive Präsenz Schweiz von Swiss Olympic die Ägide. Heute ist das «Stedtli of Switzerland» eine fein aufbereitete Darstellung der Schweiz in der jeweiligen Olympiastadt - mit einem nicht zu unterschätzenden Effekt der Werbung und der Imagepflege.
Präsenz Schweiz hatte in Zusammenarbeit mit Swiss Olympic und dem Schweizer Fernsehen gegen zwölf verschiedene Standorte in London evaluiert. Laut Manuel Salchli, Chef Internationale Grossveranstaltungen bei Präsenz Schweiz, fiel die Wahl im Januar 2011 schliesslich auf die am Südufer der Themse unterhalb der London Bridge gelegene «Glazier's Hall», weil diese alle wichtigen Voraussetzungen erfüllte. Sie ist unter anderem allgemein bekannt, zentral gelegen und über den öffentlichen Verkehr - die U-Bahn-Station London Bridge ist weniger als 300 Meter entfernt - bestens zu erreichen. Zudem haben sich gleich neben der «Glazier's Hall» weitere Plätze und Räumlichkeiten mieten lassen.
Herausgekommen ist ein wirklicher Treffpunkt, an dem es sich täglich Hunderte von Besuchern - je etwa zur Hälfte Briten und Schweizer - gut gehen lassen. Der Puls schlägt auf einem mit Tischen und Bänken ausgelegten grosszügigen Platz, wo es jeweils bis spätabends Public Viewing, Live-Konzerte, Röschti, Bratwust, Raclette und Weiteres zu sehen, zu hören und zu essen gibt.
Aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums der Jungfraubahn hat das Berner Oberland im «House of Switzerland» einen dauerhaften und beim ausländischen Publikum offenbar gut ankommenden Werbeauftritt. Am letzten Wochenende beispielsweise weihten die Berner Schwinger die Besucher ins «Swiss Wrestling» ein. Schwingergrössen wie Matthias Sempach und Roger Brügger, assistiert von Niklaus Gasser und dem früheren Schwingerkönig Silvio Rüfenacht, zeigten den staunenden Briten im Sägemehlring mitten auf dem Platz die spektakulärsten Schwünge. Danach durften Freiwillige aus dem Publikum gegen die Hünen antreten.
In der «Glazier's Hall» selbst führt Starkoch Anton Mosimann während der Spiele ein Restaurant - Reservation unbedingt erforderlich. Einige weitere Räume sind geladenen Gästen vorbehalten. Die Schweizer Athletinnen und Athleten können sich aus dem Trubel jederzeit in eine «Lounge» zurückziehen.
Doch fürs erste bekamen sie den Maestro nicht zu sehen. Denn Federer wurde auf einem diskreteren Weg zunächst in einen der nicht öffentlichen Räume geführt, wo er den Medienleuten vor Mikrofonen und Schreibblöcken ein weiteres Mal Red und Antwort stand. Jede Frage beantwortete er geduldig und seriös, auch wenn er sie an diesem Tag schon fünfmal gehört hatte.
Gegen 22.30 Uhr durfte endlich der langersehnte Jubel ausbrechen. Roger Federer erschien auf der Bühne zur Siegesfeier und zum live in die Schweiz übertragenen TV-Interview. Das Interview gedieh zu einer kleinen Ansprache des Königs an das Volk. Federer versäumte es nicht, sich für die Unterstützung zu bedanken, die ihm die Fans nicht nur an den Olympischen Spielen zukommen lassen. Die mehr als 500 Fans gaben den Dank zurück und skandierten lautstark: «Merci, Roger, merci! Merci, Roger, merci.!»
Die Medaillenfeiern - jene von Nicola Spirig am Vorabend war ähnlich emotional - sind die nicht planbaren Highlights im House of Switzerland.
Die treffendere Bezeichnung wäre «Town of Switzerland». Ein «House» war es bis 2002. Simon Ammann liess damals in Salt Lake City mit der Begeisterung über das Doppelgold den traditionellen Schweizer Treffpunkt aus allen Nähten platzen. Für die nachfolgenden Sommer- und Winterspiele übernahmen der Bund respektive Präsenz Schweiz von Swiss Olympic die Ägide. Heute ist das «Stedtli of Switzerland» eine fein aufbereitete Darstellung der Schweiz in der jeweiligen Olympiastadt - mit einem nicht zu unterschätzenden Effekt der Werbung und der Imagepflege.
Präsenz Schweiz hatte in Zusammenarbeit mit Swiss Olympic und dem Schweizer Fernsehen gegen zwölf verschiedene Standorte in London evaluiert. Laut Manuel Salchli, Chef Internationale Grossveranstaltungen bei Präsenz Schweiz, fiel die Wahl im Januar 2011 schliesslich auf die am Südufer der Themse unterhalb der London Bridge gelegene «Glazier's Hall», weil diese alle wichtigen Voraussetzungen erfüllte. Sie ist unter anderem allgemein bekannt, zentral gelegen und über den öffentlichen Verkehr - die U-Bahn-Station London Bridge ist weniger als 300 Meter entfernt - bestens zu erreichen. Zudem haben sich gleich neben der «Glazier's Hall» weitere Plätze und Räumlichkeiten mieten lassen.
Herausgekommen ist ein wirklicher Treffpunkt, an dem es sich täglich Hunderte von Besuchern - je etwa zur Hälfte Briten und Schweizer - gut gehen lassen. Der Puls schlägt auf einem mit Tischen und Bänken ausgelegten grosszügigen Platz, wo es jeweils bis spätabends Public Viewing, Live-Konzerte, Röschti, Bratwust, Raclette und Weiteres zu sehen, zu hören und zu essen gibt.
Aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums der Jungfraubahn hat das Berner Oberland im «House of Switzerland» einen dauerhaften und beim ausländischen Publikum offenbar gut ankommenden Werbeauftritt. Am letzten Wochenende beispielsweise weihten die Berner Schwinger die Besucher ins «Swiss Wrestling» ein. Schwingergrössen wie Matthias Sempach und Roger Brügger, assistiert von Niklaus Gasser und dem früheren Schwingerkönig Silvio Rüfenacht, zeigten den staunenden Briten im Sägemehlring mitten auf dem Platz die spektakulärsten Schwünge. Danach durften Freiwillige aus dem Publikum gegen die Hünen antreten.
In der «Glazier's Hall» selbst führt Starkoch Anton Mosimann während der Spiele ein Restaurant - Reservation unbedingt erforderlich. Einige weitere Räume sind geladenen Gästen vorbehalten. Die Schweizer Athletinnen und Athleten können sich aus dem Trubel jederzeit in eine «Lounge» zurückziehen.
(fest/Si)
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