Taxifahrer-Mörder hätte in Haft sein sollen

Die zuständige Staatsanwaltschaft informierte über den Stand der Strafuntersuchung. Der mutmassliche Täter, ein mehrfach vorbestrafter 53-jähriger Schweizer, habe zunächst keine Angaben zur Tat gemacht, mittlerweile bestreite er sie vollständig.

Er hatte am Sonntag bei einem Streit vor einem Nachtlokal in Wetzikon einen Taxichauffeur mit einem Messer am Hals verletzt. Das 25-jährige Opfer starb wenige Stunden später. Der alkoholisierte Mann war von Zeugen festgehalten worden, bis die Polizei eintraf.

Wie die bisherigen Abklärungen ergaben, hätte der Mann zum Zeitpunkt der Tat eigentlich in Haft sein sollen. Das Zürcher Obergericht hatte laut Staatsanwalt Markus Oertle am 24. August verfügt, der Mann müsse in Sicherheitshaft genommen werden, weil er gefährlich sei.

Gegen den Willen der Klinik entlassen

Er konnte aber nicht verhaftet werden, weil der Mann wegen eines anderen Vorfalls festgenommen worden war und sich in einer Klinik im fürsorgerischen Freiheitsentzug befand.

Gegen den Freiheitsentzug setzte sich der Schweizer zur Wehr und beantragte seine Entlassung. Der zuständige Haftrichter des Bezirksgerichts Meilen entsprach dem Gesuch - gegen den Willen der Klinik, wie Oertle sagte.

Der mutmassliche Täter von Wetzikon stand 2004 wegen versuchter Tötung vor Obergericht. Er hatte zwei Jahre zuvor einen Polizisten schwer verletzt. Laut Staatsanwaltschaft konnte der Mann wegen vollständiger Unzurechnungsfähigkeit aber nicht zu einer Freiheitsstrafe verurteilt werden.

(smw/sda)