Albrecht verpasst Bronze knapp

publiziert: Dienstag, 14. Feb 2006 / 20:48 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 14. Feb 2006 / 21:10 Uhr

Daniel Albrecht ist hauchdünn an einer Olympia-Medaille vorbei geschrammt. Der Walliser wurde in der Kombination Vierter - sechs Hundertstel hinter Platz 3.

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Marc Berthod wurde Siebenter. Gold holte der sensationelle Amerikaner Ted Ligety.

Am Ende wusste Daniel Albrecht nicht, ob er sich freuen oder ärgern sollte. «So knapp an einer Medaille vorbei, ich weiss nicht. Wenn mir aber vor dem Start zur Abfahrt einer den vierten Platz angeboten hätte, hätte ich ihn angenommen», sagte der Walliser.

Auf jeden Fall darf der 22-Jährige aus Fiesch stolz auf seine Leistung sein. Er darf mit Genugtuung feststellen, dass er trotz des noch jugendlichen Alters zumindest in dieser Sparte bereits mit den Besten mitzuhalten vermag. Gleichzeitig hat er seine Nomination gerechtfertigt, die ihm trotz nicht erfüllter Kriterien zuteil geworden war.

Und Swiss-Ski und auch Swiss Olympic erhielten die Bestätigung geliefert, im Fall der beiden grössten Schweizer Nachwuchshoffnungen richtig gehandelt zu haben, zumal auch Berthod die Erwartungen vollends erfüllte. Mit dem 7. Rang sicherte sich auch der Bündner ein olympisches Diplom, das jeweils an die ersten acht ausgehändigt wird.

«Trümpfe» ausgeschieden

Nach der Abfahrt war Didier Défago der grösste Schweizer Trumpf im Kampf um die Medaillen gewesen. Der Walliser lag an 2. Stelle, nur 32 Hundertstel hinter Bode Miller, aber mit 1,3 Sekunden Marge auf den besten Slalom-Spezialisten, Rainer Schönfelder.

Raich lag sogar noch vier Zehntel hinter seinem Teamkollegen zurück. Doch Défago stand schnell mit leeren Händen da; das Aus kam wie für Silvan Zurbriggen, der nur wenige Tore weit kam, nach einem Einfädler.

Im Kampf um Gold überstürzten sich die Ereignisse. Vorerst fuhr Bode Miller in der Abfahrt Bestzeit. Der Amerikaner wurde auch nach dem ersten Slalom-Lauf mit fast einer Sekunde Vorsprung als Leader im Zwischenklassement geführt, wurde aber wegen eines Einfädlers nachträglich disqualifziert.

Der Weg schien frei für Benjamin Raich. Der Österreicher, dem die Abfahrt nicht nach Wunsch gelungen war, nahm den finalen Slalom-Durchgang gleichwohl als Führender in Angriff, scheiterte aber seinerseits auf dem Weg zu seinem ersten Olympiasieg.

Sieg für «Schweizer» Favoriten

Am Ende jubelte einer, den die Schweizer Slalom-Fahrer einhellig zu ihrem Favoriten erklärt hatten. Der Amerikaner hatte sich für ein Training zu den Athleten zu Swiss-Ski gesellt -- und sie mit seinen konstant guten Fahrten eins ums andere Mal ins Staunen versetzt.

«Das ist unglaublich, wie der Slalom fährt», fand Silvan Zurbriggen. Und für Daniel Albrecht stand fest: «Der holt zwei Goldmedaillen. In der Kombination und im Slalom.»

Nach der Abfahrt hatte es allerdings auch für Ligety nicht allzu rosig ausgesehen. Der erst 21-Jährige aus Park City hatte über drei Sekunden auf Teamkollege Miller eingebüsst. Doch dann startete er eine unglaubliche Aufholjagd, die ihn zum ersten amerikanischen Kombinations-Olympiasieger werden liess.

Premiere für Kroatien

Noch sensationeller war der 2. Rang von Ivica Kostelic. Der Kroate, vor drei Jahren in St. Moritz Slalom-Weltmeister, gewann als erster männlicher Alpiner seines Landes eine Medaille an Olympischen Spielen und wandelte derart völlig unerwartet in den Spuren seiner Schwester Janica, die dreifache Olympia-Championne von Salt Lake City.

Dritter wurde Rainer Schönfelder, der damit seine zweiten Plätze in den Super- Kombinationen in Val d´Isère und in Chamonix bestätigte und die Ehre des ÖSV-Teams rettete.

Nicht am Start war Kjetil André Aamodt, der Olympiasieger von 2002. Dem Norweger bereitet das linke Knie, das er sich am Sonntag in der Spezialabfahrt verletzt hatte, nach wie vor Probleme. Aamodt hofft nun, am Samstag den Super-G bestreiten zu können. In dieser Disziplin hatte er in Salt Lake City ebenfalls Gold gewonnen - zum zweiten Mal nach 1992.

Schlussklassement:
1. Ted Ligety (USA) 3:09,35. 2. Ivica Kostelic (Kro) 0,53 zurück. 3. Rainer Schönfelder (Ö) 1,32. 4. Daniel Albrecht (Sz) 1,38. 5. Giorgio Rocca (It) 1,39. 6. Ondrej Bank (Tsch) 1,65. 7. Marc Berthod (Sz) 1,87. 8. Pierrick Bourgeat (Fr) 1,94. 9. Peter Fill (It) 2,86. 10. Kjetil Jansrud (No) 2,97. 11. Markus Larsson (Sd) 2,99. 12. Martin Vrablik (Tsch) 3,06. 13. Jean- Baptiste Grange (Fr) 3,16. 14. Noel Baxter (Gb) 3,44. 15. Ales Gorza (Sln) 3,56.

Ausgeschieden u.a.: Didier Défago (Sz), Bode Miller (USA/beide 1. Slalom-Lauf), Benjamin Raich (Ö/2. Slalom-Lauf).

(bert/Si)

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