Kein Diplom für Schweizer Bob-Frauen

Sie klassierten sich am Ende auf den Rängen 10 beziehungsweise 12. Am Dienstagabend Ortszeit war Sabina Hafner am Boden zerstört gewesen. Nach einer miserablen Fahrt im zweiten Durchgang fiel die Pilotin von «Schweiz I» und diesjährige EM-Silbergewinnerin sogar hinter die Belgierinnen zurück, welche den Bobsport in einer TV-Casting-Show entdeckt haben.

24 Stunden später zeigte sich die Baselbieterin etwas zufriedener. Ihr gelang ein einigermassen versöhnlicher Abschluss, dank dem sie sich um fünf Plätze nach vorne arbeitete. Das angestrebte Diplom war jedoch vorher schon in weite Ferne gerückt.

Ansprechende Leistung von Meyer-Schenk

Hafner musste zur Kenntnis nehmen, dass sie etwas überraschend von ihrer tiefer eingestuften Landsfrau Fabienne Meyer bezwungen wurde. Die Luzerner Olympia-Debütantin schlug sich mit Hanne Schenk ansprechend. Im letzten Durchgang büsste die Junioren-Weltmeisterin von 2008 auf die Laufbestzeit nur 65 Hundertstel ein. «Die Chance auf mehr vergaben wir mit unserer zweiten Fahrt», so die Schwester des früheren Schweizer Fussball-Internationalen Remo Meyer.

Hafner und Meyer «profitierten» schliesslich auch davon, dass zwei vor ihnen klassierte Athletinnen stürzten. Es erwischte sowohl die britische Weltmeisterin Nicola Minichiello als auch die deutsche Mitfavoritin Cathleen Martini, bei der gar Anschieberin Romy Logsch aus dem Schlitten fiel - eine Schrecksekunde, die den Zuschauern den Atem raubte. Die Sturzopfer blieben laut ersten Angaben ohne gröbere Verletzung. Die Medaillen gingen allesamt nach Nordamerika. Gold und Silber schnappten sich zur Freude des Heimpublikums Kaillie Humphries und Helen Upperton, Bronze holte Erin Pac von «USA 2».

(pad/Si)