Psychiatrischer Gutachter zu Dreifachmord in Grenchen befragt

Die 51-jährige Schweizerin habe in den Befragungen verschiedene Facetten gezeigt, sagte Lutz-Peter Hiersemenzel, Leitender Arzt des Fachbereichs Forensik der Psychiatrischen Dienste des Kantons Solothurn. Über deren Rolle, die als Drahtzieherin des Dreifachmordes beschuldigt wird, war nichts Neues zu erfahren.

Die Befragung des Gutachters verlief zäh. Der Verteidiger des 27-jährigen Schweizers verzichtete ganz auf Fragen. Er hält den Gutachter für befangen und forderte wie bereits am ersten Prozesstag ein psychiatrisches Obergutachten über seinen Klienten.

Gutachten zu Anabolika gefordert

Einzig zum ehemaligen Spitzensportler gab es neue Erkenntnisse. Dieser habe angegeben, bei der Tatausübung Wut und Ärger wegen der Schenkkreise und des verlorenen Geldes gefühlt zu haben.

Dies sei zwar neu, müsse jedoch nicht zu Änderungen in seinem Gutachten führen. Der Verteidiger des 35-jährigen Schweizers befragte Hiersemenzel zu den Auswirkungen von Anabolika, Testosteron auf Aggressivität.

Danach forderte der Verteidiger vor Abschluss des Beweisverfahrens ein Gutachten zu den Substanzen, die der ehemalige Spitzensportler vor der Tat eingenommen hatte und deren Auswirkungen.

Das Gericht wird über die Anträge nach der Mittagspause entscheiden. Danach wird das Plädoyer von Staatsanwalt Jan Gutzwiller erwartet. Dieser wird auch die Strafanträge bekanntgeben.

(knob/sda)