Schlingerkurs der SVP - Rücktritt von Vize Perrin

publiziert: Sonntag, 20. Jun 2010 / 09:16 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 20. Jun 2010 / 19:33 Uhr
Yvan Perrin lehnt nach eigenen Angaben den Staatsvertrag mit den USA ab. (Archivbild)
Yvan Perrin lehnt nach eigenen Angaben den Staatsvertrag mit den USA ab. (Archivbild)

Bern - SVP-Vize Yvan Perrin hat genug und tritt als Vizepräsident seiner Partei zurück: Er habe der Parteileitung gesagt, dass er diesen Posten abgeben wolle, sagte Perrin gegenüber der Zeitung «Sonntag». «Soll doch ein anderer die Alibifigur in der Romandie spielen», sagte der Neuenburger.

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Grund für Perrins Wut ist der Schlingerkurs der SVP rund um die Grossbank UBS und den Staatsvertrag mit den USA: «Auch wenn man mir versichert, dass der Slalomkurs der letzten Wochen in der Deutschschweiz kein Problem sei. In der Romandie ist er eines.»

«Die SVP kämpfte für eine PUK, unsere Ständeräte dagegen. Die SVP war gegen den Staatsvertrag, dann plötzlich dafür und letztlich wollte sie sich enthalten. Wie kann ich das den Leuten erklären», sagte Perrin.

Zornig und enttäuscht

Im Interview liess er seinem Zorn freien Lauf: «Nach dieser Session war für mich definitiv klar: Ich werfe nicht Zeit und Geld für meine Partei auf - und werde intern noch als Idiot beschimpft.» Perrin ist einer der fünf Vizepräsidenten der SVP.

Perrin selbst lehnte nach eigenen Angaben den Staatsvertrag mit den USA ab und setzte sich für eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) zum Fall UBS ein.

Gegen Fraktion gestimmt

Bei der Frage, ob der Vertrag dem fakultativen Referendum unterstellt werden solle, stimmte der Neuenburger am Donnerstag entgegen seiner Fraktion mit Ja. Die Fraktion hatte zwar mitgeteilt, sie bedauere den Verzicht auf das fakultative Referendum, wolle den Vertrag aber nicht an dieser Frage scheitern lassen.

Fraktionschef Caspar Baader (BL) sagte, «das Referendum war für uns nie eine Bedingung». Die meisten SVP-Nationalräte enthielten sich in der Folge der Stimme und halfen so mit, das fakultative Referendum zu verhindern. Die Partei hatte noch Ende Mai mitgeteilt, sie sei immer für ein fakultatives Referendum bei diesem rechtssetzenden Vertrag eingestanden.

(fest/sda)

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Zivilcourage und SVP??
Die BDP ist eine Kopie, ja. Aber es ist eine echte Alternative zur SVP. Nämlich ohne die blöden Holzköpfe an der Spitze, die in Tat und Wahrheit eine Parteien Diktatur betreiben.

Ja, es braucht Leute, die der Leitung aufzeigen, dass sie auf dem Holzweg sind.
Nur im Falle der SVP ist dies völlig sinnlos, wie schon oft bewiesen, da die Partei Spitze jede innerparteiliche Kritik oder Opposition im Keime erstickt und allenfalls sogar Mitglieder rauswirft, bisvor irgendetwas in den Köpfen von Blocher, Mörgeli & Co. ankommt.
Da ist Hopfen und Malz verloren, sorry.

Warum sollte sich Perrin dem aussetzen? Er hat es schon begriffen und das richtige gemacht, den nur so kann man die Herrlichbergkeit und seine Hampelmänner dazu bringen nachzudenken.
Zivilcourage ist besser als Rücktritt
Die BDP ist doch bloss eine Kopie der SVP, ohne eigenes Parteiprogramm, also keine echte Alternative. Egal in welcher Partei oder in welchem Verein, es braucht Leute, die der Leitung zeigen, dass sie auf dem Holzweg sind. Y. Perrin hätte z.B. eine Urabstimmung verlangen können. Mit seinem Rücktritt erreicht er hingegen nichts ausser medialer Aufmerksamkeit - und es bleibt bei der Kursvorgabe vom Herrliberg.
Richtige Entscheidung
Yvan Perrin hat das einzig mögliche und richtige getan!
Hätte er sich offen aufgelehnt, wäre er von der Partei ausgeschlossen worden, da können Sie aber sicher sein.
Solche "Aufwiegler" sind unerwünscht in der Partei-Diktatur-Leitung.

Er sollte jetzt überlegen ob er nicht zur BDP wechseln will. Ist ja fast dasselbe wie SVP, nur mit Zukunft, Verstand und Anstand.
der falsche Entscheid
Schade, dass ein derart konsequenter Mann zurücktritt. Wann endlich begreift die SVP, dass ihr Vordenker Blocher den Zenit überschritten hat und an Altersbeschwerden zu leiden beginnt? Yvan Perrin würde der Partei in der Zukunft besser und mehr dienen als ein alternder Partei-Vize aus Herrliberg. Insofern hätte der Neuenburger sich gegen die Parteileitung offen auflehnen müssen statt den Bettel hinzuschmeissen. Schade.
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