Unternehmer mit Führungserfahrung gesucht

publiziert: Dienstag, 17. Aug 2010 / 14:50 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 25. Aug 2010 / 06:23 Uhr

Die Frage der Woche lautet: Das Kandidaten-Karussell für die Bundesratswahl dreht wieder. Stellen Sie sich vor, der Bundesrat würde ganz neu besetzt. Schlagen sie drei Politiker anderer Parteien vor und erklären Sie, warum diese gute Bundesräte wären. Heute der Beitrag von Brenda Mäder, Präsidentin der Jungfreisinnigen Schweiz.

3 Meldungen im Zusammenhang
Für mich ist nicht alleine qualifizierend, dass eine Person einer Partei angehört, die noch nicht im Bundesrat vertreten ist. Die Auswahl, wer von diesen Parteien für mich der Wunsch-Bundesart wäre, wäre wohl sehr willkürlich. Schliesslich ist die Auswahl an Politikern, denen ein solches Amt zugetraut werden darf, gross und mit hoher Wahrscheinlichkeit sind mir nicht alle bekannt. Zudem gibt es mehr als drei Parteien, die momentan nicht im Bundesrat vertreten sind.

Wenn also der Bundesrat Personen aus Nicht-Regierungsparteimitgliedern zu ergänzen wäre, spinne ich die Frage gerne weiter: Sind dann nicht auch Parteilose mögliche Kandidaten? Man könnte sich, falls der Bundesrat um Mitglieder neben Vertretern der grossen Parteien zu erweitern ist, einen alternativen Evaluationsprozess vorstellen.

So könnte ein Stellenprofil, aktuell für Verkehrs- und Finanzminister, erstellt werden. Daraufhin würden Bewerbungen ausgewiesener Persönlichkeiten gesammelt. Ein Büro, beispielsweise die Parlamentsdienste, müssten dabei in einer ersten Triage die Spasskandidaturen und jene, die nicht über die notwendigen Kompetenzen verfügen, herausfiltern. Danach könnte transparent und einheitlich publiziert werden, wer über welche Erfahrungen und Fähigkeiten verfügt und daher auf das Stellenprofil passt.

Es wäre interessant zu sehen, wer sich auf eine solche Stelle bewirbt! Ein ehemaliger Finanzchef eines Grossunternehmens etwa würde die besten Voraussetzungen für den Posten des Finanzministers mitbringen. Auch Kandidaturen von Chefs von Bundesämtern, Regierungsräten oder weiteren Wirtschaftsführern müssten eine Prüfung unterzogen werden. Vielleicht würde auch der eine oder andere Headhunter noch ein Dossier eines Mandanten einreichen. Da die Wahl vom Parlament vorgenommen wird, kann auch ein Parteiloser ebenfalls die Interessen diverser Parteien vertreten. Das würden die einzelnen Fraktionen in Hearings bestimmt evaluieren können.

Weshalb jemand als guter Bundesrat eingeschätzt wird, würde dann den Anforderungskriterien in einem Stellenprofil entsprechen. Dies wären beispielsweise Fachkompetenz, Integrität, Innovation, Teamfähigkeit, Verhandlungsgeschick und Auftreten.

Im aktuellen politischen Umfeld gebe ich einer Person mit einem unternehmerischen Hintergrund und Führungserfahrung sehr gute Chancen. Schliesslich ist das Bundesratsgremium mit Personen, die in erster Linie Politiker sind, bereits sehr gut bestückt. Auch eine integrierende Persönlichkeit, die nicht sich selbst, sondern den Lösungsfindungsprozess, Fairness und das Gremium in den Vordergrund rückt und dabei eine hohe Glaubwürdigkeit ausstrahlt, wünschen sich bestimmt viele. Die Wunschliste ist natürlich immer lang, aber diese Kriterien erachte ich für die Neubesetzung – egal, ob nun Parteilose, Kleinparteien oder in der „klassischen“ Form gewählt – als ausschlaggebend.

(von Brenda Mäder/news.ch)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Locarno - Carla Speziali, die ... mehr lesen
Carla Speziali will nicht Bundesrätin werden.
Der Entscheid fiel mit 48 zu 2 Stimmen, wie Fraktionschef Caspar Baader sagte.
Bern - Die SVP tritt mit einem ... mehr lesen 4
Basel - Die baselstädtische Finanzdirektorin Eva Herzog will in den Bundesrat: ... mehr lesen
Eva Herzog, als sie 2008 in den Basler Regierungsrat gewählt wurde.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Staat wird zusehends zum Rundum-Bevormunder, zum Beispiel beim Freibier-Verbot.
Der Staat wird zusehends zum ...
Die Frage der Woche lautete: Wahlen 2011 - Was steht auf der Agenda? Heute der Beitrag von Brenda Mäder, Präsidentin der Jungfreisinnigen Schweiz mehr lesen 3
Die Frage der Woche lautet: Sehr viele Leute beklagen sich über die Billag und die Art, wie die Radio- und Fernsehgebühren erhoben werden. Muss über einen ... mehr lesen   17
Werbefreie «Desperate Housewives»: Teil des «Service Public»?
Die Frage der Woche lautet: Die Schweizer Wirtschaft stöhnt unter dem starken Franken. Kann die Politik etwas machen? Heute der Beitrag von Brenda Mäder, Präsidentin der Jungfreisinnigen Schweiz. mehr lesen  
Die Frage der Woche lautet: Welches sind die drängendsten Aufgaben für die Schweiz im nächsten Jahr? Heute der Beitrag von Brenda Mäder, Präsidentin der Jungfreisinnigen Schweiz. mehr lesen   1
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 2°C 16°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
St. Gallen 0°C 13°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 3°C 13°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
Luzern 3°C 15°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Genf 7°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt trüb und nass
Lugano 8°C 12°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten