Aspest-Klage gegen BLS Lötschbergbahn

Unbestritten ist es laut Anzeige, dass die Asbestexposition in der beruflichen Tätigkeit bei der BLS Körperschädigungen, in einem Fall gar zum Tod geführt habe. Es seien deshalb die Tatbestände der Körperverletzung und der Tötung, sowohl fahrlässig als eventualvorsätzlich begangen, zu prüfen.

"Haben uns and die Sicherheitsvorschriften gehalten"

Die BLS teilte dazu mit, sie habe bis Mitte der siebziger Jahre wie andere Bahnen auch Fahrzeuge mit Spritzasbestisolationen beschafft. Asbest in gebundener Form sei ungefährlich; somit sei die Fahrt in solchen Wagen für Passagiere und Personal unbedenklich.

Asbestfasern könnten jedoch zu schweren Lungenerkrankungen führen, wenn sie bei Isolations-, Reparatur- und Umbauarbeiten freigesetzt würden. Sobald dies bekannt war, habe die BLS reagiert und die Empfehlungen und Sicherheitsvorschriften der Unfallversicherungsanstalt Suva beachtet.

Periodische Messungen im Fahrzeuginnern durch eine von der Suva anerkannte Firma - letztmals im Jahr 2003 - hätten stets Werte unter dem messbaren Bereich ergeben. Für die noch bestehenden 20 BLS-Fahrzeuge gebe es ein Sanierungsprogramm.

Asbest-Verbot seit 15 Jahren

Die Geschäftsleitung der BLS bedauert, dass es im Zusammenhang mit Asbest zu schweren Erkrankungen von BLS-Mitarbeitenden gekommen ist. Das Unternehmen geht davon aus, dass deren Ursache auf die Zeit vor 1988 zurückgeht. Seit 15 Jahren besteht in der Schweiz ein Asbest-Verbot.

Die nun deponierte Strafanzeige stammt von zwei pensionierten Angestellten der BLS-Werkstätte, von denen der eine im Sommer 2004 starb, und vom Verein Asbestopfer Zug. In der vom SonntagsBlick publik gemachten Strafanzeige heisst es, viele Angestellte der BLS würden an asbestindizierten Erkrankungen leiden oder seien daran gestorben.

(sl/sda)