Bühne frei zur 40. Weltcup-Saison

publiziert: Donnerstag, 24. Nov 2005 / 00:15 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 24. Nov 2005 / 09:35 Uhr

Fünf Wochen nach dem Prolog auf dem Gletscher in Sölden erfolgt am Wochenende in Lake Louise, der mitten in einem Nationalpark gelegenen Station in den kanadischen Rocky Mountains, der eigentliche Start zur 40. Weltcup-Saison.

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Den Olympischen Spielen von Mitte Februar in Turin wird zwar im kommenden Winter absolute Priorität eingeräumt, aber vorerst gilt es, sich im Weltcup zu bewähren. Zunächst sind die Männer an der Reihe, mit einer Abfahrt am Samstag und einem Super-G am Sonntag. Die Frauen kommen erst eine Woche später, ebenfalls in Lake Louise, zu ihren ersten Einsätzen in den Speed-Disziplinen.

Im vergangenen Winter errang das österreichische Team zum 16. Mal in Serie und zum 26. Mal insgesamt den Nationen-Cup, doch die beiden wichtigsten Weltcup-Trophäen gingen nicht an Rot-Weiss-Rot: Bode Miller (als erster Amerikaner seit 1983) und die Schwedin Anja Pärson (wie schon im Vorwinter) sicherten sich die Kristallkugeln für den Gesamtsieg.

Gute Erinnerungen von Miller

Beide fügten an den WM in Bormio ihrem Palmarès zwei Goldmedaillen hinzu und beide gehen mit der Favoritenrolle in die Olympia-Saison. Beide standen zudem vor fünf Wochen bei den Gletscher-Riesenslaloms in Sölden auf dem Podest, beide aber nicht als Sieger. Miller wurde von Hermann Maier geschlagen, Pärson von Tina Maze (Sln) und Janica Kostelic, die im letzten Winter im Duell mit Pärson den Gesamt-Weltcup um drei Punkte verpasste.

Bode Miller reiste mit guten Erinnerungen nach Lake Louise. Hier gewann er im letzten Winter sowohl die Abfahrt als auch den Super-G, womit er erstmals überhaupt in den Speed-Disziplinen reüssierte.

Lake Louise war für ihn der Startschuss zu einer unglaublichen Serie: Innerhalb von 16 Tagen schaffte der Bewegungskünstler den Weltcup-Grand-Slam mit Siegen in allen vier Disziplinen. Das hatten vor ihm nur vier Athleten erreicht, aber keiner in auch nur annähernd so kurzer Zeit.

Cheftrainer Rufener will zwei Top-10-Ränge

Der Prolog in Sölden misslang den Schweizern im Oktober. Für die besten Ergebnisse sorgten Didier Défago und Marlies Oester mit je einem 16. Platz. Eine deutliche Steigerung ist gefragt. Der letzte Podestplatz eines Schweizer Abfahrers in Lake Louise liegt schon fünf Jahre zurück. Im November 2000 erreichte Silvano Beltrametti den 2. Platz hinter Stephan Eberharter.

Im letzten Winter sorgten Didier Cuche und Ambrosi Hoffmann mit den Rängen 7 und 9 für die besten Schweizer Resultate. Mit einem ähnlichen Ergebnis wäre Cheftrainer Martin Rufener diesmal zufrieden: «Wir verfügen über zehn Startplätze, neun plus Konrad Hari als Abfahrts-Europacupsieger der letzten Saison. Ich denke, zwei Ränge unter den ersten zehn und Weltcuppunkte für die Hälfte der zehn Teilnehmer müssten es schon sein, damit man von einem guten Auftakt reden kann.»

Die Schweizer sind am Montag in Lake Louise eingetroffen. In Kanada befinden sie sich aber schon länger. Zuvor hatten sie in Nakiska, dem Olympiaort von 1988, sowie in Panorama auf Kunstschneepisten trainiert. «Die Verhältnisse waren gut», berichtete Rufener, «und vor allem», betonte er, «wurde das Team von Verletzungen verschont».

Ausscheidungen um die Startplätze?

Den stärksten Eindruck bezüglich Konstanz im Training hinterliess zuletzt Didier Défago. Bruno Kernen, der sich im Oktober vor dem Riesenslalom in Sölden das Syndesmoseband gerissen hatte, konnte in Panorama erstmals wieder in einem Abfahrtstraining voll mitmischen und zwar weitgehend ohne Schmerzen. Anders verhält es sich bei Didier Cuche. Noch immer gibt es Tage, an denen der Neuenburger die Nachwirkungen des Kreuzbandrisses aus der letzten Saison verspürt und auf die Zähne beissen muss.

Noch ist nicht entschieden, ob es im Schweizer Team Ausscheidungen um die Startplätze geben wird, nachdem auch die jungen Techniker wie Daniel Albrecht und Marc Berthod zu den Abfahrern gestossen sind. Rufener und seine Trainer-Crew wollen vorerst einmal den ersten Trainingstag vom Mittwoch abwarten und dann entscheiden.

Die unter den ersten 30 der Weltrangliste liegenden Schweizer werden ohnehin gesetzt. Vermutlich muss in Lake Louise auf einer verkürzten Strecke gefahren werden. Es herrschen für diese Jahreszeit ungewöhnlich milde Temperaturen, unter denen der oberste Teil der Strecke, welcher der Sonne speziell ausgesetzt ist, am meisten gelitten hat.

Weltcup-Auftakt
Männer. Lake Louise (Ka). Samstag, 26. November: Abfahrt (Start 20.30 Uhr MEZ). -- Sonntag, 27. November: Super-G (20.30).

(von Werner Eisenring, Lake Louise/Si)

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