China genehmigt weltweit erste Gentherapie

publiziert: Donnerstag, 27. Nov 2003 / 07:50 Uhr

London - Als erstes Land der Welt hat China eine Medikament genehmigt, das einen krankhafte genetische Veränderung beim Menschen heilen soll.

Nach westlichen Standards sind die Vortests unbrauchbar.
Nach westlichen Standards sind die Vortests unbrauchbar.
In aller Stille lizensierten die chinesischen Gesundheitsbehörden bereits im Oktober eine Therapie zur Behandlung bestimmter Tumore im Kopf- und Halsbereich, wie das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist vorab aus seiner neuen Ausgabe berichtete.

Diese Tumorarten lassen sich nach Angaben des Berichts in 60 Prozent der Fälle auf eine Veränderung des Gens p53 zurückführen, das ein unkontrolliertes Zellwachstum auslöst.

Das Biotech-Unternehmen SiBiono aus der südchinesischen Wirtschaftsmetropole Shenzhen in der Provinz Guangdong soll ab Januar das Präparat Gendicine kommerziell vertreiben dürfen, das diesen Gendefekt beheben soll.

Bei der Behandlung mit Gendicine wird dem Patienten ein therapeutisches Virus gespritzt, in das ein gesundes p53-Gen geschleust wurde, wie New Scientist weiter berichtete. Mit Hilfe der Viren als Vehikel lassen sich die rettenden Gene dann an die erkrankten Zellen transportieren.

Eine Behandlungsdosis soll 3000 Yuan (gut 300 Euro) kosten und könne von jedem Arzt leicht verabreicht werden, heisst es in dem Bericht.

In der grössten klinischen Studie mit Gendicine wurden 120 Patienten mit Tumoren an Nase oder im Rachenbereich in zwei Gruppen behandelt, berichtete New Scientist weiter. Die eine erhielt eine reine Strahlentherapie, der zweiten Gruppe wurde zusätzlich das Gentherapie-Präparat verabreicht.

Nach der Behandlung zeigten die Patienten der zweiten Gruppe eine dreimal höhere Heilungsquote. Nach westlichen Standards gilt diese Studie als nicht repräsentativ.

Das Magazin indes zitierte den US-Gentherapiespezialisten French Anderson, der nach eigenen Woten unentgeltlich für SiBiono als Berater tätig ist, mit den Worten: Dies war keine leichtfertige Genehmigung. Dem ging eine ernsthafte und gründliche Analyse voraus.

In Nordamerika und Europa ist die Anwendung von Gentherapien ausgesprochen umstritten. Bisherige klinische Versuche wurden nur an kleinen Patientengruppen gestattet und führten bisweilen zu schweren Misserfolgen.

In den USA etwa starb 1999 der 18-Jährige Jesse Gelsinger nach einer Gentherapie an Organversagen. 2002 wurde in Frankreich die Gentherapie eines so genannten schweren kombinierten Immundefekts (SCID) bei Babys gestoppt, nachdem sich bei zwei der kleinen Patienten eine Leukämie-ähnliche Erkrankung gezeigt hatte.

(bsk/sda)

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