Fünfte Hinrichtung in Texas im August

Wie eine Justizsprecherin mitteilte, starb der 24-jährige Schwarze Toronto Patterson am Mittwochabend (Ortszeit) im Staatsgefängnis von Huntsville durch eine Giftinjektion. Patterson, ein Drogendealer, war 1995 in Dallas unter anderem für den Mord an seiner drei Jahre alten Cousine zum Tode verurteilt worden. Er bestritt die Tat.
Laut Anklage drang Patterson damals in die Wohnung seiner Verwandten ein und erschoss die Dreijährige, ihre sechsjährige Schwester und die Mutter der Kinder. Er wurde am nächsten Tag festgenommen.

Am 8. August war in Huntsville bereits der 25-jährige Raubmörder T.J. Jones hingerichtet worden, der zur Tatzeit ebenfalls erst 17 Jahre alt gewesen war.

Die Europäische Union, Amnesty International und andere Organisationen haben beide Todesurteile kritisiert. Nach Auffassung der Menschenrechtskommission der UNO verstösst die Todesstrafe für jugendliche Täter gegen die Kinderrechte.

Der texanische Begnadigungsausschuss und der Supreme Court in Washington hatten in dieser Woche einen Aufschub der Exekution von Patterson oder die Umwandlung der Strafe in lebenslange Haft abgelehnt.
Von den 38 Bundesstaaten der USA, in denen die Todesstrafe existiert, haben 16 Staaten für die Verhängung dieser Strafe ein Mindestalter von 18 Jahren für die Tatzeit. Fünf Staaten haben ein Mindestalter von 17 Jahren und 17 ein Mindestalter von 16 Jahren. Die Hinrichtung von Toronto Patterson war bereits die fünfte Exekution in Huntsville im Monat August. In Texas sind damit seit Jahresbeginn 23 Menschen exekutiert worden.

(gä/sda)