Die Glashütte selbst wurde bereits vor zwei Jahren in einer Rettungsgrabung freigelegt. Wegen der Deponie für die Autobahn A16 wird diese archäologische Zone definitiv verschwinden, wie der Archäologische Dienst mitteilte.

Gemäss den Erkenntnissen der Archäologen begann die Glasproduktion im Tal von Chaluet bald nach 1657. Damals sei eine erste Konzession für die Holznutzung erteilt worden. Auf dem Grabungsplatz des Kantons begann der Hüttenbetrieb um 1699 und wurde 1714 wegen Brennholzmangels eingestellt.

Die in Chaluet ergrabene Glashütte umfasst eine 16,5 auf 19,5 Meter grosse Halle auf Holzstützen. Das Dach schützte den Schmelzofen und zwei kleinere Nebenöfen. Produktionsabfälle lassen auf die Herstellung von Fensterglas (Butzenscheiben), Flaschen, Salbtöpfchen und Trinkgläsern schliessen.

Unter den Gläsern gab es auch solche à la façon de Venise mit eingeschmolzenen weissen Fäden. Ganz erhaltene Exemplare wurden bisher nicht gefunden.

In unmittelbarer Nähe der Produktionshalle, etwa 20 Meter nördlich davon, befand sich der Weiler der Glasbläser, die vermutlich aus dem Schwarzwald gekommen waren. Wirken und Wohnen waren also räumlich kaum getrennt, typisch für das Handwerk des Mittelalters.

(bsk/sda)