32-Jährige tötete Ehemann

Keine Strafe für unabsichtliche Tötung

publiziert: Mittwoch, 21. Sep 2011 / 15:12 Uhr
Der Ehemann habe die 32-jährige Schweizerin aufgefordert, abzudrücken. (Symbolbild)
Der Ehemann habe die 32-jährige Schweizerin aufgefordert, abzudrücken. (Symbolbild)

Basel - Schuldspruch wegen fahrlässiger Tötung, aber keine Bestrafung: Dies hat das Basler Strafgericht am Mittwoch im Prozess gegen eine 32-jährige Schweizerin entschieden. Die Frau hatte ihren Ehemann mit einer Schusswaffe getötet.

2 Meldungen im Zusammenhang
Das Drama spielte sich am Vormittag des 20. März 2011 in der Wohnung des Paares ab. Ohne zu wissen, dass die Waffe mit scharfer Munition geladen war, hielt die Frau dem Mann die Pistole an den Kopf und drückte ab. Der Mann hatte die Waffe am Abend zuvor gereinigt und danach vermutlich aus Versehen eine richtige Patrone statt einer Manipulierpatrone eingesetzt.

Sie habe wegen der Waffe immer Angst gehabt, sagte die Frau vor Gericht. Als sie an jenem Tag den Tresor öffnete, um Unterlagen zu holen, habe ihr Mann sie gebeten, ihm die Waffe zu bringen. Sie habe aus Spass die Waffe auf ihn gerichtet und «Hände hoch» gesagt. Es sei wie eine Filmszene gewesen, sagte sie.

Vertrauen reicht nicht

Der Mann sei auf dieses Spiel eingegangen: Er habe sie instruiert, wie sie die Waffe richtig halten solle und sie aufgefordert, abzudrücken. Sie habe sich zunächst geweigert, aber er habe ihr versichert, es könne nichts passieren. Sie habe dann abgedrückt. Dabei hielt sie die Waffe gegen die Schläfe des Opfers.

Sie habe auf ihren Ehemann vertraut, beteuerte die Frau. Der Gerichtspräsident als Einzelrichter stufte jedoch das Verhalten der 32-jährigen Frau als pflichtwidrig unvorsichtig ein und sprach sie der fahrlässigen Tötung schuldig. In einem solchen Fall reiche Vertrauen nicht, sagte er.

Der Richter begründete dies damit, dass die Angeklagte keine Ahnung von Waffen gehabt habe und auch ihr Mann sei nicht geübt gewesen im Umgang mit der Pistole. Zudem habe sie gewusst, dass er die Waffe unter dem Einfluss von Cannabis auseinandergenommen hatte. Und dass sie auf den Kopf gezielt und die Waffe an die Schläfe gehalten habe, widerspreche jedem gesunden Menschenverstand.

Weil die Frau durch den Verlust des langjährigen Partners schwer getroffen ist, sah das Gericht von einer Bestrafung ab. Weil sie das Strafverfahren ausgelöst hat, muss die Frau die Kosten tragen.

(nat/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Basel - Der Tod eines 35-jährigen ... mehr lesen 2
Die Basler Staatsanwaltschaft geht von keiner Tötungsabsicht aus.
Die Ehefrau hatte die Rettungsdienste verständigt.
Basel - Am Sonntag ist an der Solothurnerstrasse in Basel ein 35-jähriger Spanier in seiner Wohnung erschossen worden. Seine Ehefrau, welche die Rettungsdienste verständigt ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen  
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und eingeführt: 23 in der grundlegenden beruflichen Ausbildung und 27 in der höheren beruflichen Bildung. mehr lesen  
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um ... mehr lesen  
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 2°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 6°C 14°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
St. Gallen 1°C 12°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt
Luzern 3°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Genf 8°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt trüb und nass
Lugano 8°C 11°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten