Obergerichtsentscheid

Massenkündigung beim «Tages-Anzeiger» rechtlich

publiziert: Mittwoch, 1. Jun 2011 / 23:09 Uhr
Mitarbeiter des «Tages-Anzeigers» protestierten nach den Entlassungen (Archivbild).
Mitarbeiter des «Tages-Anzeigers» protestierten nach den Entlassungen (Archivbild).

Zürich - Bei der Massenkündigung beim «Tages-Anzeiger» im Frühsommer 2009 war auch der Arbeitnehmer-Vertreter Daniel Suter entlassen worden. Das Zürcher Arbeitsgericht bezeichnete diese Kündigung 2010 als missbräuchlich. Diese Entscheidung hat das Obergericht nun umgestossen.

3 Meldungen im Zusammenhang
Dieses Urteil wiederum will Suter mit Unterstützung seiner Gewerkschaft syndicom ans Bundesgericht weiterziehen. In seinem am Mittwoch veröffentlichten Urteil kommt das Obergericht des Kantons Zürich zum Schluss, es sei Suter nicht gelungen zu beweisen, dass er wegen seiner Rolle als Personalvertreter gekündigt worden sei.

Die Kündigung aus wirtschaftlichen Gründen sei glaubhaft und ein begründeter Anlass für eine Kündigung eines Arbeitnehmervertreters. Im Obligationenrecht ist festgehalten, dass es für die Kündigung eines gewählten Arbeitnehmervertreters eben diesen «begründeten Anlass» braucht.

Das Obergericht wertet die Angaben Suters, wonach es andere Einsparmöglichkeiten als seine Entlassung gegeben hätte, nicht als Beweis dafür, dass er in Wirklichkeit aufgrund der Tätigkeit als Arbeitnehmervertreter gekündigt worden sei.

Gesetz ändern

Sollte der Schutz der Arbeitnehmervertreter ungenügend sein, wenn sie aus wirtschaftlichen Gründen gekündigt werden können, so müsse der Schutz gesetzlich anders geregelt werden, so das Obergericht.

Es weist darauf hin, dass der Bundesrat in diesem Punkt tatsächlich Handlungsbedarf geortet hat. Daniel Suter wiederum betont, er sei persönlich enttäuscht von dieser Obergerichts-Entscheidung.

Sollte sie vom Bundesgericht gestützt werden, müsse auf politischer Ebene eine Gesetzesänderung durchgesetzt werden. Sonst seien Arbeitnehmer-Vertreter völlig schutzlos, sagte Suter.

In erster Instanz hatte das Arbeitsgericht dagegen 2010 befunden, wenn ein Arbeitnehmervertreter auch aus wirtschaftlichen Gründen entlassen werden könne, mache der Kündigungsschutz überhaupt keinen Sinn. Dies sei auch nicht im Sinne des Gesetzgebers.

(dyn/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung ... mehr lesen  
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft ... mehr lesen  
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 2°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
St. Gallen 2°C 12°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt
Luzern 3°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Genf 7°C 13°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt trüb und nass
Lugano 8°C 12°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten