Raser: Kurse wirksamer als Strafen?

publiziert: Freitag, 5. Jan 2007 / 13:11 Uhr

Bern - Härtere Strafen für Raser haben nach Ansicht des Verkehrsexperten Stefan Siegrist keine grosse präventive Wirkung. Der Experte hält längere Führerausweisentzüge kombiniert mit Nachschulungskursen für wirksamer.

Unfallfahrzeug der Kampagne «Raser verlieren».
Unfallfahrzeug der Kampagne «Raser verlieren».
Aus der Forschung wisse man, dass Gefängnisstrafen nicht zu weniger Rückfällen führten, sagte Siegrist, Leiter Forschung bei der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu), in einem Interview im «Bund».

Entsprechend interpretiert Siegrist die Tendenz mancher Gerichte, für Raserunfälle härtere Strafen als bislang üblich zu verhängen. Auf diese Weise werde nicht zuletzt dem Wunsch der Gesellschaft nach Vergeltung Rechnung getragen.

Werthaltungen entscheidend

Wirklich präventiv tätig werden könne man jedoch nur, wenn man die Werthaltungen angehe, die hinter dem Raserphänomen steckten. Für junge, erfolglose Männer könne das Auto nämlich ein Ventil sein.

Hier könne mit Kursen angesetzt werden. Siegrist plädiert deshalb dafür, Raser mit einem «nicht zu kurzen» Führerausweisentzug zu bestrafen und sie zu Nachschulungskursen zu verpflichten. Dieser Weg sei sehr aufwändig. Weil aber die Kurse von den Teilnehmern bezahlt werden müssten, werde die Allgemeinheit zumindest finanziell nicht belastet.

Fahrtenschreiber sinnvoll

Fahrtenschreiber hält Siegrist vor allem dann für wirkungsvoll, wenn sie obligatorisch sind und jede Bewegung des Fahrzeugs und nicht nur Unfälle aufzeichnen.

Er sei sich jedoch bewusst, dass obligatorische Fahrtenschreiber in Personenwagen derzeit politisch und gesellschaftlich nicht realisierbar seien. Die bfu überlege sich jedoch, bei Arbeitgebern zu propagieren, dass diese ihre Betriebsfahrzeuge mit Fahrtenschreibern ausrüsteten.

(ht/sda)

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