Strafanzeige gegen «Tatort»-Macher

publiziert: Donnerstag, 27. Dez 2007 / 17:35 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 27. Dez 2007 / 19:18 Uhr

Berlin - Nach dem umstrittenen ARD-«Tatort» mit dem Titel «Wem Ehre gebührt» vom 23. Dezember ermittelt die Polizei in Deutschland jetzt wegen Volksverhetzung. «Wir haben ein Verfahren eingeleitet», sagte ein Polizeisprecher in Berlin.

Der Norddeutsche Rundfunk hat die kritisierte «Tatort»-Folge produziert.
Der Norddeutsche Rundfunk hat die kritisierte «Tatort»-Folge produziert.
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Die Berliner Alevitische Gemeinde hatte gegen den für die «Tatort»-Folge verantwortlichen Norddeutschen Rundfunk (NDR) Anzeige bei der Berliner Polizei erstattet.

Gegen wen sich das Verfahren richte, werde sich erst im Laufe der Ermittlungen zeigen, sagte der Polizeisprecher.

Alte Vorurteile

In dem Krimi mit der Schauspielerin Maria Furtwängler als Kommissarin ging es um einen Inzest-Fall in einer alevitischen Familie. Die Schwester der Schwangeren wird umgebracht, weil sie zur Aufklärung des Falls beitragen will.

Die Aleviten werfen den «Tatort»-Machern vor, damit uralte Vorurteile zu wiederholen.

Schon in osmanischer Zeit hätten Sunniten den Aleviten Inzest vorgeworfen, weil sie ihre religiösen Rituale gemeinsam mit Frauen und Kindern ausführten, hiess es in einer Mitteilung der Alevitischen Gemeinde Deutschlands. Die Drehbuchautorin, Angelina Maccarone, habe sich die Haltung der Sunniten zu eigen gemacht.

Aleviten protestieren

300 Aleviten protestierten in Berlin vor dem ARD-Hauptstadtstudio in Berlin-Mitte gegen den Film. Die Polizei hatte mit mehr gerechnet: Die Veranstalter hatten 2000 Demonstranten angemeldet. Für Samstag hat die Gemeinde zu einer Demonstration in Köln aufgerufen.

Die Aleviten vertreten eine Glaubensrichtung des Islams. Nach eigenen Angaben leben in der Türkei 20 Millionen Aleviten. Die liberal-islamische Glaubensgemeinschaft hat ihren Ursprung im schiitischen Islam.

(bert/sda)

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