Iran: Mindestens 39 Tote bei Anschlag

publiziert: Mittwoch, 15. Dez 2010 / 16:08 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 15. Dez 2010 / 18:31 Uhr
Das Aschura-Fest im Iran.
Das Aschura-Fest im Iran.

Teheran - Bei einem Selbstmordanschlag im Südosten Irans sind mindestens 39 Menschen getötet worden. Zwei Attentäter sprengten sich am Mittwoch vor einer Moschee in der Hafenstadt Tschahbahar nahe der pakistanischen Grenze in die Luft.

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50 weitere Menschen seien bei dem Attentat verletzt worden, teilte der Rote Halbmond mit. Sicherheitskräfte hätten auf einen der Attentäter geschossen, doch er habe die Bombe noch zünden können, berichtete das staatliche Fernsehen unter Berufung auf Innenminister Ali Abdollahi. Ein dritter Angreifer sei festgenommen worden.

Der Anschlag habe offenbar einer Gruppe von Gläubigen gegolten, die sich am Morgen zum Aschura-Fest vor der Moschee versammelte. Mit dem Fest wird des Todes des Mohammed-Enkels Hussein im 7. Jahrhundert gedacht, einem der am höchsten verehrten Heiligen des schiitischen Islams.

«Soldaten Gottes» bekennen sich zu Anschlag

Die sunnitische Widerstandsgruppe Dschundallah (Soldaten Gottes) bekannte sich zu der Tat. Der Anschlag sei als Rache für die Hinrichtung des früheren Anführers der Gruppe, Abdolmalek Rigi, und anderer Rebellen zu verstehen, hiess es auf der Internetseite, auf der auch Fotos der beiden angeblichen Selbstmordattentäter veröffentlicht wurden.

Der ehemalige Dschundallah-Chef Rigi war im Februar bei einer Aufsehen erregenden Flugzeugentführung gefasst worden. Iranische Agenten hatten sein Flugzeug auf dem Weg von den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Kirgistan in den Iran umgeleitet. Rigi wurde darauf im Iran gehängt.

Bereits im Juli hatte sich die Rebellengruppe mit einem Anschlag in derselben Provinz Sistan-Belutschistan mit mindestens 28 Menschen am Tod ihres Anführers gerächt. Auch damals griffen die Selbstmordattentäter schiitische Gläubige während eines religiösen Feiertags an. Dschundallah wirft der schiitischen Mehrheit im Iran vor, die sunnitische Minderheit zu diskriminieren.

«Von USA unterstützt»

Den bisher blutigsten Anschlag verübte Dschundallah im Oktober 2009 auf ein Treffen von Mitgliedern der Revolutionsgarden mit schiitischen und sunnitischen Stammesführern. Dabei kamen 42 Menschen ums Leben, darunter 15 Angehörige der Revolutionsgarden.

Die iranischen Behörden haben erklärt, die von Pakistan aus operierende Dschundallah werde von westlichen Mächten einschliesslich den USA unterstützt. Washington hat das zurückgewiesen und die Gruppe in eine Liste terroristischer Organisationen aufgenommen. In dem Grenzgebiet des Irans, Pakistans und Afghanistans sind auch Drogenschmuggler aktiv.

(ht/sda)

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