Kölner Schmiergeldaffäre: Zürich leistet Rechtshilfe

Aufgrund des Kölner Rechtshilfegesuches wurden die Schweizer Behörden tätig: An einer koordinierten Aktion am 11. Juli durchsuchten sie in Zürich und Graubünden Geschäfts- und Privaträume sowie Anwaltskanzleien. Beteiligt waren die Polizeikorps der Kantone Zürich und Graubünden, die Bezirksanwaltschaft IV sowie die Kripo und Staatsanwaltschaft Köln.

Es seien umfangreiches Beweismaterial und elektronische Daten sichergestellt worden, schreibt die Bezirksanwaltschaft IV in einem Communiqué. Am 12. Juli und zwischen dem 24. und dem 26. Juli wurden ausserdem zahlreiche Befragungen durchgeführt. Geplant sind weitere Einvernahmen mit Personen, die im Kölner Verfahren beschuldigt werden.

Die Aktionen stehen laut Medienmitteilung in keinem direkten Zusammenhang mit der Verhaftung des Von-Roll-Managers René Lüthy. Für den Fall, in den René Lüthy verwickelt ist, zeichnet die Staatsanwaltschaft Bonn verantwortlich.

Der Von-Roll-Generaldirektor René Lüthy befindet sich seit seiner Festnahme in Amsterdam am 6. Juli in Untersuchungshaft. Lüthy wird Beihilfe zur Bestechung in mindestens einem schweren Fall vorgeworfen.

Das Kölner Verfahren ist jedoch ebenfalls vor dem Hintergrund der Schmiergeldaffären in der deutschen Entsorgungsbranche zu sehen. Wie Bezirksanwalt Ivo Hoppler auf Anfrage erklärte, läuft in Mainz ein weiteres Verfahren rund um den deutschen Müllskandal.

In der Schweiz seien bei den verschiedenen Untersuchungen immer etwa die gleichen Personen und Firmen im Visier der Justiz. Die Verknüpfungen liefen aber in jeden Verfahren leicht anders. Die Zürcher Behörden führen laut Hoppler kein eigenständiges Verfahren, sondern arbeiten rechtshilfeweise für die deutschen Behörden.

(ba/sda)