Depressionen

Psychotherapien helfen bei Depressionen - egal welche Form

publiziert: Dienstag, 28. Mai 2013 / 23:02 Uhr
Eine von sechs Personen erkrankt einmal im Leben an Depressionen.
Eine von sechs Personen erkrankt einmal im Leben an Depressionen.

Bern - Bei wem eine Depression diagnostiziert wird, der sollte so rasch wie möglich zum Psychotherapeuten gehen. Welche Form der Gesprächsbehandlung er wählt, ist dabei egal: Jede von sieben gängigen Psychotherapien hilft besser als keine Therapie, haben Berner Forschende herausgefunden.

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Das Team um Jürgen Barth von der Universität Bern hat 198 Studien mit insgesamt über 15'000 Betroffenen durchforstet. Alle darin untersuchten Therapieformen linderten Depressionssymptome nachweislich besser als keine Therapie. Zwischen den einzelnen Methoden gab es aber keine signifikanten Unterschiede, berichten die Forscher im Fachjournal «PLOS Medicine».

Im Vergleich zu Patienten, die auf der Warteliste für eine Therapie waren, genossen Patienten mit fast allen der sieben Therapien eine starke bis mässige Linderung der depressiven Symptome. Verglichen mit der normalen Behandlung durch den Hausarzt war die Verbesserung mässig bis schwach.

Einzeln, in der Gruppe oder Online

Dabei spielte es keine Rolle, ob die Psychotherapie individuell, in der Gruppe oder online stattfand. «Betroffene und Ärzte sollten herausfinden, welche Therapieform am besten auf den einzelnen Patienten passt», sagte Barth in einer Mitteilung der Uni Bern.

Eine von sechs Personen erkrankt einmal im Leben an Depressionen. Betroffene fühlen sich oft monatelang hoffnungslos und traurig, leiden möglicherweise unter körperlichen Symptomen wie Schlafstörungen und Schmerzen.

Verhalten und Beziehungen überdenken

Eine Depression kann in milder oder in schwererer Form auftreten. Schwere Formen werden mit Psychopharmaka behandelt, oft in Kombination mit einer Psychotherapie. Bei milden Formen ist die Gesprächsbehandlung das Mittel der Wahl. Von den sieben untersuchten Formen zeigten drei die deutlichste Wirkung.

Dazu gehört die kognitive Verhaltenstherapie, die negative Gedanken sowie ihren Einfluss auf das Verhalten verändern soll. Die interpersonelle Therapie fokussiert auf zwischenmenschliche Beziehungen, während bei der problemlösungsorientierten Therapie die konkreten Probleme der Patienten analysiert und Lösungen vorgeschlagen werden.

Drei andere Therapien zeigten etwas weniger starke Effekte. Dazu gehörten die psychodynamische Therapie, die auf die Lösung von ungelösten Konflikten zielt; die unterstützende Gesprächspsychotherapie, die das Wohlbefinden über empathische Gespräche fördern soll; und die Verhaltensaktivierung, bei der sich der Patient angenehme Aktivitäten bewusst machen soll.

Am wenigsten deutlich war die Wirkung beim «Social Skills Training», das Fähigkeiten einübt, um gute Beziehungen aufzubauen und zu führen. «Die Unterschiede zwischen diesen Formen waren aber sehr klein», schreiben die Autoren. «Alle Psychotherapien zeigen ähnliche, mittlere bis grosse Effekte.»

 

(fest/sda)

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