Gemischte Reaktionen auf Gentechnik-Befund

Stimmen pro und kontra Verlängerung von Gentech-Moratorium

publiziert: Dienstag, 28. Aug 2012 / 12:51 Uhr
Die NFD 59 ist der Meinung eine Koexistenz zwischen konventioneller und Biotech-Landwirtschaft sei ohne Risiko möglich.
Die NFD 59 ist der Meinung eine Koexistenz zwischen konventioneller und Biotech-Landwirtschaft sei ohne Risiko möglich.

Bern - Die Reaktionen auf das Nationale Forschungsprogramm zur Gentechnik sind am Dienstag gemischt ausgefallen. Während ein Lager die erneute Verlängerung des Gentech-Anbaumoratoriums verlangte, plädierten ein anderes Lager dagegen.

8 Meldungen im Zusammenhang
SHOPPINGShopping
GentechnikGentechnik
Zum heutigen Zeitpunkt bringe der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ökologisch, agronomisch und wirtschaftlich keinen Vorteil, hielt der Schweizerische Bauernverband (SBV) fest. Ausserdem seien die Schweizer Konsumenten nach wie vor kritisch gegenüber gentechnisch veränderten Organismen eingestellt.

Es gebe heute keinen Anlass, das Anbaumoratorium zu lockern und die «gentechfreie» Schweiz als Marketingvorteil aufs Spiel zu setzen. Im Rahmen der Agrarpolitik 2014-17 solle daher das Moratorium für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen bis 2017 verlängert werden, heisst es in einem Communiqué des SBV.

Forschungsprogramm als tendenziös kritisiert

Eine Verlängerung des Anbau-Moratoriums bis 2017 fordert auch deren Initiantin, die Schweizerische Arbeitsgruppe Gentechnologie (SAG). Die Dachorganisation von 26 Verbänden aus den Bereichen Umwelt, Naturschutz, Tierschutz, Medizin, Entwicklungszusammenarbeit, biologischer Landbau und Konsumentenschutz kritisierte das NFP 59 als tendenziös.

Aussagen zur Entlastung von Risiken würden zugespitzt. Die Tatsache, dass die Resultate aus Experimenten in Klimakammern, Gewächshäusern oder Kleinfeldversuchen stammten, werde ungenügend berücksichtigt.

Auch Greenpeace Schweiz forderte am Dienstag, dass der Anbau von Gentech-Pflanzen in der Schweiz weiterhin verboten bleibt. Das NFP 59 habe es verpasst, sich der Frage anzunehmen, welches Gesundheitsrisiko Mensch und Tier beim Konsum von Gentech-Produkten eingingen. Die dazu fehlende unabhängige Forschung komme einem Experiment an Mensch und Tier gleich.

Innovationsfeindlich und rückwärtsgewandt

Demgegenüber stellen sich scienceindustries, der Wirtschaftsverband Chemie Pharma Biotech, der Wirtschaftsdachverband economiesuisse, die Swiss Biotech Association und das Konsumentenforum entschieden gegen eine erneute Verlängerung des Gentech-Moratoriums.

In einem gemeinsamen Communiqué heisst es, das NFP 59 bestätige die Erkenntnisse internationaler Forschungsprogramme. Eine Koexistenz zwischen konventioneller und Biotech-Landwirtschaft sei ohne Risiko möglich.

Ein staatliches Technologie-Verbot wäre innovationsfeindlich, rückwärtsgewandt und rechtlich problematisch. Das Gentechnik-Moratorium schade dem Forschungs- und Wirtschaftsstandort Schweiz und bedrohe ihren weltweit anerkannten Spitzenrang in den Pflanzenwissenschaften.

(knob/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Gewisse gentechnisch veränderte Pflanzen (GVO) könnten auf ... mehr lesen
Die Wissenschaftler sehen einige für die Schweiz interessante GV-Sorten. (Symbolbild)
Gentech-Raps ist problematisch, weil er sich in Wildpflanzen einkreuzen und lange Zeiträume in der Umwelt verbleiben kann.
Basel - Die Funde von genmanipuliertem, in der Schweiz nicht zugelassenem Raps in Basel haben sich bestätigt: Untersuchungen des Kantonslabors haben ergeben, dass im Hafen ... mehr lesen 1
Basel - Greenpeace hat im Raum Basel genmanipulierten Raps gefunden, ... mehr lesen
Greenpeace habe an drei Standorten Raps der herbizidresistenten Monsanto-Sorte GT73 gefunden, teilte die Umweltorganisation am Mittwoch mit.
Bern - Der Bundesrat ist damit einverstanden, das Gentech-Moratorium für eine gewisse Zeit zu verlängern. Ein langfristiges Moratorium lehnt er aber ab: Die Verlängerung soll lediglich dazu dienen, den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen gesetzlich zu regeln. mehr lesen 
Im vergangenen Jahr führte die EU mehr als 51 Millionen Tonnen Futtermittel ein.
Brüssel - Tierfutterimporte in die EU ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Basel - Gentechnisch veränderte ... mehr lesen
Obacht: Die Sojabohne ist sehr oft gentechnisch verändert und wird viel verarbeitet.
Gentechnische Manipulation wird unterschätzt.
Wien - Die genetische Verschmutzung wird die chemische Verschmutzung bald in den Schatten stellen. mehr lesen 5
Wien - Der Jahresbericht der ... mehr lesen
Die Gentechnologie ist ein Verfahren zur Anwendung gezielter Eingriffe in das Erbgut und in die biochemischen Steuerungsvorgänge.

Gentechnik

Produkte passend zum Thema
Seite 1 von 2
DVD - Erde & Universum
RAISING RESISTANCE - DVD - Erde & Universum
Regisseur: Bettina Borgfeld, David Bernet - Genre/Thema: Erde & Univer ...
21.-
DVD - Soziales
VANDANA SHIVA - ZERSTÖRT DIE AGRO-GENTECHNIK...? - DVD - Soziales
Genre/Thema: Soziales; Umwelt & Ökologie; Erde & Universum; Organisati ...
20.-
DVD - Soziales
VDER ACHTE SCHÖPFUNGSTAG - ZIVILCOURAGE IN ALT.. - DVD - Soziales
Regisseur: Bertram Verhaag - Genre/Thema: Soziales; Umwelt & Ökologie; ...
20.-
DVD - Wirtschaft
DER LANDHÄNDLER - GANZ OHNE GENTECHNIK - DVD - Wirtschaft
Regisseur: Bertram Verhaag - Genre/Thema: Wirtschaft; Land & Leute; Um ...
25.-
DVD
PERCY SCHMEISER - DAVID GEGEN MONSANTO - DVD
Regisseur: Bertram Verhaag - Genre/Thema: - Percy Schmeiser - David g ...
24.-
DVD - Wirtschaft
DER ÄHRENMANN - DVD - Wirtschaft
Regisseur: Bertram Verhaag - Genre/Thema: Wirtschaft; Arbeit & Beruf - ...
21.-
DVD - Wissenschaft
TOTE ERNTE - DER KRIEG UM`S SAATGUT - DVD - Wissenschaft
Regisseur: Bertram Verhaag, Kai Krüger - Genre/Thema: Wissenschaft - T ...
21.-
Nach weiteren Produkten zu "Gentechnik" suchen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte ... mehr lesen
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um später wieder von der Bildfläche zu verschwinden. Peppr, einst ein heisses Thema unter Technikbegeisterten, ist ein Beispiel für diesen Trend. Was zeichnete Peppr also aus, und welche Herausforderungen führten zu seinem Niedergang? mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 2°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
St. Gallen 2°C 12°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt
Luzern 3°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Genf 7°C 13°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt trüb und nass
Lugano 8°C 12°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten