Thorberg-Meuterer vor Gericht

Die bisher befragten Angeklagten beharrten bis auf eine Ausnahme darauf, sie hätten ihre Mithäftlinge im Zusammenhang mit ihrer Petition an die Anstaltsleitung nie mit Gewaltdrohungen zur Befolgung des Streiks gezwungen. Man habe die Anstaltsleitung lediglich schriftlich um Verbesserungen im Vollzug ersuchen wollen, namentlich bezüglich Essen und Sportmöglichkeiten.

Im März 2000 hatten gegen 70 der damals 175 Thorberg-Häftlinge die Arbeit niedergelegt. Sie wurden in der Folge in Isolationshaft verlegt. Die meisten Häftlinge, in der Regel Mitläufer, entschuldigten sich später für ihr Verhalten und kehrten in den Arbeitsprozess zurück. Zwölf streikten weiter und wurden in Einzelhaft belassen.

Vor dem Gericht verantworten müssen sich sieben der ursprünglich zehn mutmasslichen Rädelsführer. Drei wurden in der Zwischenzeit bereits ausgeschafft.

Bis am Montagabend werden die restlichen Angeschuldigten und die Zeugen befragt, darunter Anstaltsdirektor Hans Zoss. Das Urteil wird voraussichtlich am Dienstag gefällt.

(bb/sda)