Tibeter stellen Strafanzeige

Auf der Website der Botschaft (www.china-embassy.ch) und in anderen Publikationen wie etwa Reiseführern seien Formulierungen zu finden, die nach Ansicht der Anzeigenden eine grobe Verhöhnung der vielen hunderttausenden von Opfern der chinesischen Besatzung ist.

Kritisiert wird zum Beispiel die Formulierung der friedlichen Befreiung Tibets, wie die Erstatter der Strafanzeige in einer Medienmitteilung schreiben.

Über die Suchfunktionen der Website der chinesischen Botschaft seien nach wie vor Texte zu finden, die im vergangenen Jahr von der Bezirksanwaltschaft Zürich beanstandet worden waren.

Weil die Bezirksanwaltschaft jedoch nicht von einem Vorsatz ausging, stellte sie das Strafverfahren auf Grund einer Anzeige aus dem Jahr 2001 wieder ein. Diese war von einer so genannten Aktion für das Selbstbestimmungsrecht aller Völker eingereicht worden.

Hinter der neusten Strafanzeige stehen sechs in der Schweiz lebende Tibeter, darunter ein ehemaliger politischer Häftling, wie der Gruppensprecher Tenzin D. Sewo erklärte. Die Gruppe will mit der Anzeige der Verneinung eines Völkermords entgegen treten.

Tibet war 1951, ein Jahr nach dem Einmarsch der chinesischen Truppen, in die Volksrepublik China eingegliedert worden. 1959 wurde ein Volksaufstand der Tibeter niedergeschlagen, Tausende flohen. In der Schweiz leben ungefähr 5000 tibetische Flüchtlinge.

(fest/sda)