Schweiz nicht betroffen

Überfüllte Gefängnisse in 13 europäischen Staaten

publiziert: Mittwoch, 9. Mrz 2016 / 15:06 Uhr
Viele europäische Gefängnisse platzen aus allen Nähten.
Viele europäische Gefängnisse platzen aus allen Nähten.

Brüssel - In 13 Staaten in Europa werden in Gefängnissen mehr Häftlinge untergebracht, als diese Kapazität haben. Für die Schweiz trifft dies nicht zu. Dies geht aus einem Bericht des Europarates hervor.

3 Meldungen im Zusammenhang
Die von der Universität Lausanne erarbeitete Studie umfasst 47 Länder und bezieht sich weitgehend auf das Jahr 2014. Gemäss der Studie befanden sich 1,6 Millionen Personen in Haft. Dies entspricht 124 von 100'000 Personen. Damit hat sich die Anzahl gegenüber dem Vorjahr, als dieser Wert bei 134 lag, um sieben Prozent reduziert.

In 13 der analysierten Staaten wurden zu viele Personen untergebracht. Spitzenreiter war Ungarn mit einer Auslastung von 142 Prozent. Im Gegensatz zu den Gefängnissen in Österreich, Frankreich und Italien, wo die Haftanstalten ebenfalls überbelegt waren, lag die Auslastung der Schweizer Gefängnisse bei 95,7 Prozent.

Die Schweiz lag damit über dem Mittelwert von 93,6 Prozent. Im Jahr 2011 lag dieser Wert noch bei 99 Prozent. Die Lage in den Gefängnissen hat sich damit leicht entspannt.

Viele Ausländer in Schweizer Haft

Auffallend in Schweizer Gefängnissen ist der hohe Anteil von inhaftierten Ausländern, der 73 Prozent ausmachte. Übertroffen wurde der Wert nur von Monaco (96,4 Prozent) und Andorra (77,4 Prozent). Am wenigsten inhaftierte Ausländer hatte es mit 0,7 Prozent in Polen.

Von den 6923 in der Schweiz inhaftierten Personen waren 4,7 Prozent Frauen. Mit diesem Wert liegt die Schweiz im Durchschnitt. Von den männlichen Inhaftieren waren 0,3 Prozent minderjährig, von den weiblichen 0,6 Prozent.

Im Durchschnitt bleiben die Häftlinge in der Schweiz 1,6 Monate inhaftiert. Die längste durchschnittliche Haftzeit in Europa weist die Republik Moldau mit etwas mehr als 29 Monaten aus.

Haftkosten zwischen 2,70 und 685 Euro

Auch bei den Kosten, die ein Staat pro Tag und Häftling ausgibt, gibt es grosse Unterschiede. San Marino lässt sich einen Häftling täglich 685 Euro kosten, die Ukraine dagegen nur 2,70 Euro. Für die Schweiz liegen hierzu in der Studie keine Informationen vor.

Die Studie hat zudem dem Sterben in den europäischen Gefängnissen Beachtung geschenkt. Gemäss dem Bericht kamen von 100'000 Insassen im Durchschnitt 31 während der Haft ums Leben. Diese Zahl stammt jedoch aus dem Jahr 2013. Bei fast jedem fünften Todesfall beging der Häftling Selbstmord. Auch hierzu fehlen Angaben für die Schweiz.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Im Strafvollzugskonkordat der lateinischen Schweiz platzen die Haftanstalten weiterhin aus allen Nähten.
Neuenburg - Trotz eines leichten Rückgangs der Häftlingszahlen bleibt die Platznot in Schweizer Gefängnissen gross. Besonders prekär ist die Situation in der Westschweiz und im ... mehr lesen 1
Strassburg - Diebstahl, Drogendelikte und schwerer Raub: In Europa steckten ... mehr lesen 1
Die durchschnittliche Gefangenenquote in den europäischen Ländern lag bei 150 Inhaftierten pro 100'000 Einwohner.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte ... mehr lesen
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um ... mehr lesen  
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 2°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
St. Gallen 2°C 12°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt
Luzern 3°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Genf 7°C 13°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt trüb und nass
Lugano 8°C 12°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten