«Operation Condor»

Argentinisches Gericht verurteilt Teilnehmer

publiziert: Samstag, 28. Mai 2016 / 08:23 Uhr
Als die Urteile von Richter Oscar Almirante in Abwesenheit der Angeklagten verlesen wurden, applaudierten viele Zuschauer.
Als die Urteile von Richter Oscar Almirante in Abwesenheit der Angeklagten verlesen wurden, applaudierten viele Zuschauer.

Buenos Aires - 15 ehemalige argentinische Militärs sind am Freitag wegen der Verfolgung von Oppositionellen in südamerikanischen Militärdiktaturen verurteilt worden. Das Urteil stellt erstmals die kriminelle grenzübergreifende Zusammenarbeit mehrerer Diktaturen fest.

Bei der «Operation Condor» hatten in den 70er und 80er Jahren mehrere südamerikanische Militärregimes zusammengearbeitet, um linksgerichtete Oppositionelle aus dem Weg zu räumen. Dies taten die mittlerweile abgelösten Militärjuntas in Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Paraguay und Uruguay vor dem Hintergrund des Kalten Krieges mit Billigung der US-Regierung.

Ein Berufungsgericht in Buenos Aires befand nun unter anderen den ehemaligen Militärpräsidenten Reynaldo Bignone (1982-83) für schuldig, massgebend für mehr als hundert Morde mitverantwortlich zu sein. Bignone wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt. Der mittlerweile 88-Jährige verbüsst wegen der Verschleppung von Babys politischer Häftlinge bereits eine 15-jährige Haftstrafe.

In dem im Februar 2013 eröffneten Prozess waren insgesamt 25 Menschen wegen der Verfolgung und Ermordung von mehr als hundert linksgerichteten Oppositionellen angeklagt. Mittlerweile sind nur noch 17 von ihnen am Leben. Der einzige Nicht-Argentinier unter den Angeklagten, der frühere uruguayische Armeeoffizier Manuel Cordero, muss 25 Jahre in Haft.

Zuschauer applaudieren

Als die Urteile von Richter Oscar Almirante in Abwesenheit der Angeklagten verlesen wurden, applaudierten viele Zuschauer. Opfer und Angehörige hatten dem ersten Prozess, der sich mit der «Operation Condor» befasste, beigewohnt.

Lidia Cabrera de Franco aus Paraguay, die 1977 mit ihrem Mann und zwei kleinen Töchtern in Argentinien verschleppt worden war, sagte aus, dass sie gemeinsam mit drei Argentiniern und zwei Uruguayern festgehalten wurde. Während sie nach elf Monaten freikam, habe sie ihre Mithäftlinge nie wieder gesehen, erzählte die heute 67-Jährige vor Gericht. Sie habe gehört, wie ein Polizist gesagt habe, dass die anderen aus einem Flugzeug geworfen worden seien.

Die Opfer der Verurteilten waren Uruguayer, Chilenen, Paraguayer, Bolivianer, und Argentinier, die in Zusammenarbeit der damaligen Diktaturen in Südamerika verschleppt, gefoltert und ermordet wurden. Teilweise wurden die im Rahmen des «Plan Cóndor» Verschleppten illegal vom Land der Festnahme in das Geburtsland geführt.

(kjc/sda)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das schweizerische Insolvenzrecht bietet verschiedene Möglichkeiten zur Bewältigung von Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung.
Das schweizerische Insolvenzrecht bietet verschiedene ...
In der Schweiz regelt das Insolvenzrecht die Abwicklung von Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung sowohl bei natürlichen als auch juristischen Personen. Es zielt darauf ab, die Interessen aller Beteiligten - insbesondere der Gläubiger, des Schuldners und der Allgemeinheit - zu wahren. mehr lesen 
Apotheke & Pharma News In der Schweiz beteiligen sich Apotheken derzeit an verschiedenen Projekten zur legalen Abgabe von Cannabis als Genussmittel. Vier Apotheken dienen dabei als ... mehr lesen  
Die Qualität sei top, so Pharmasuisse.
Die meisten Überwachungsmassnahmen wurden zur Aufklärung von Vermögensdelikten angeordnet.
Statistik zur Fernmeldeüberwachung  Die Statistik der Schweizer Strafverfolgungsbehörden und des Nachrichtendiensts des Bundes (NDB) weist im letzten Jahr acht Prozent weniger Überwachungsmassnahmen auf. Dieser Rückgang ist ... mehr lesen  
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz ... mehr lesen  
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 7°C 18°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 7°C 18°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen anhaltender Regen
St. Gallen 6°C 16°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Bern 5°C 16°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen anhaltender Regen
Luzern 7°C 17°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen trüb und nass
Genf 6°C 16°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen anhaltender Regen
Lugano 10°C 19°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten