Bush mischt sich in Nordirland-Konflikt ein

Dies teilte eine Sprecherin des US-Präsidialamtes mit. Auf seiner Ranch in Crawford in Texas sagte Bush vor Journalisten, er versuche, die beiden Lager um Paisley und Adams an den Verhandlungstisch zu bringen. Das Ziel sei, ein Abkommen zu Stande zu bringen.

Paisley seinerseits erklärte, er habe Bush deutlich gemacht, dass ein Abkommen fair ausfallen müsse: "Ich habe den Präsidenten an das Faktum erinnert, dass er auch keine Terroristen in seiner Regierung haben möchte, und dass sichergestellt werden muss, dass es mit dem IRA-Terrorismus ein für alle Mal vorbei ist."

Paisley betonte aber auch, er wolle eine Vereinbarung erreichen, damit Nordirland zur Selbstverwaltung zurückkehren kann. Gespräche darüber sind im Streit über eine Beteiligung von Adams´ Sinn Fein an der Regierung ins Stocken geraten.

Einige Facts:

Irland und Grossbritannien drängen Paisleys unionistische Partei DUP, eine Regierungsbeteiligung von Sinn Fein zuzulassen, die als politischer Verbündeter der extremistischen Irisch-Republikanischen Armee (IRA) gilt. Gemäss dem so genannten Karfreitagsabkommen von 1998 soll eine aus britischen Unionisten und irischen Nationalisten gebildete Regierung weitgehend autonom die Geschicke der britischen Provinz lenken.

Grossbritannien hat die Selbstverwaltung jedoch seit Oktober 2002 ausgesetzt, nachdem das unionistische Lager der IRA Spionage vorgeworfen und es Streit um die Entwaffnung der Extremisten-Gruppe gegeben hatte. Vergangene Woche hatten die Regierung in London und Dublin den Konfliktparteien ein Kompromisspapier vorgelegt. Es sieht eine vollständige Entwaffnung der IRA vor. Im Gegenzug soll Paisleys DUP grünes Licht für eine Regierungsbeteiligung der Sinn Fein geben.

(mo/sda)