700 Soldaten

China schickt erstmals bewaffnete Soldaten an UNO-Mission

publiziert: Montag, 22. Dez 2014 / 13:54 Uhr
Der Südsudan ist von einem jahrelangen Bürgerkrieg gezeichnet. Trotz Ölreichtums leben die meisten Menschen in bitterer Armut.
Der Südsudan ist von einem jahrelangen Bürgerkrieg gezeichnet. Trotz Ölreichtums leben die meisten Menschen in bitterer Armut.

Peking - Mit einer Spezialeinheit für den Südsudan will China erstmals bewaffnete Soldaten auf eine UNO-Friedensmission schicken. Das kündigte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag an. 700 Soldaten sollten künftig im Südsudan die UNO-Truppen verstärken.

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Bereits im Januar sollen 180 Soldaten in den Südsudan geflogen werden, wie Xinhua berichtete. Die restlichen Einsatzkräfte sollen im März folgen. Die Friedenshüter sollen unter anderem mit Drohnen, Schützenpanzern und panzerbrechenden Waffen ausgerüstet werden. Bislang hat China meist Ingenieure, Mediziner, Logistikfachleute sowie Wachpersonal auf UNO-Missionen geschickt.

Bis 2011 war der Sudan der flächenmässig grösste Staat Afrikas. Nach einem Volksentscheid wurde der Süden am 9. Juli 2011 unabhängig. Der Südsudan ist immer noch fast doppelt so gross wie Deutschland, hat aber nur rund 11 Millionen Einwohner. Seit der Unabhängigkeit sind UNO-Soldaten im Südsudan stationiert.

Jahrelanger Bürgerkrieg

Der Südsudan ist von einem jahrelangen Bürgerkrieg gezeichnet. Trotz Ölreichtums leben die meisten Menschen in bitterer Armut. Im Dezember 2013 brachen erneut blutige Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen aus. Mehr als eine Million Menschen wurden vertrieben und Tausende getötet. Krankheiten und Hunger breiten sich aus.

Im Mai dieses Jahres erweiterte die UNO daraufhin ihre Friedensmission von zunächst 7000 auf 12'500 Soldaten. Bis Ende Juli wuchs die Zahl der UNO-Truppen auf 10'316 aus 50 Ländern an, davon 350 aus China. Damit wurde UNMISS zur drittgrössten Friedensmission der UNO weltweit.

Mit dem Ausbau seiner Mission im Südsudan verdreifacht China die Zahl seiner Einheiten. Bislang sind die 725 chinesischen Kräfte in Liberia Chinas grösste UNO-Mission. Im kommenden Jahr soll der Südsudan zu Chinas zahlenmässig grösster Friedensmission aufsteigen.

Peking verfolgt eigene Wirtschaftsinteressen

Peking verfolgt im Südsudan eigene Wirtschaftsinteressen. Nach Hochrechnungen sollen 80 Prozent der Ölexporte aus dem Land nach China gehen. Wie die US-Zeitung «Wall Street Journal» berichtete, ist der Ölexport jedoch seit Ausbruch der Kämpfe im vergangenen Jahr um rund ein Drittel eingebrochen.

Die chinesischen Soldaten würden sich im Südsudan streng an das UNO-Mandat halten, kündigte der Sprecher von Chinas Verteidigungsministerium, Geng Yangshen, an. «Die Einsatzkräfte werden Zivilisten, UNO-Mitarbeiter und Hilfskräfte beschützen sowie Patrouillen durchführen», sagte Geng vor Journalisten in Peking.

Die UNO-Vetomacht China beteiligt sich seit Jahren mit Personal an UNO-Missionen. Kein anderes Land aus dem UNO-Sicherheitsrat schickt so viele Einsatzkräfte zu UNO-Missionen, wie das Aussenministerium in Peking immer wieder betont. Bis zum September 2014 hat Peking laut Xinhua mehr als 27'000 Teilnehmer auf UNO-Einsätze geschickt. Derzeit seien 2027 chinesische Helfer bei UNO-Friedensmissionen im Einsatz.

(flok/sda)

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