Colin Powell wird erster schwarzer US-Aussenminister

publiziert: Samstag, 16. Dez 2000 / 19:04 Uhr / aktualisiert: Samstag, 16. Dez 2000 / 21:38 Uhr

Crawford/Washington - Als erster Schwarzer wird der frühere Generalstabschef Colin Powell Aussenminister der USA. Der künftige US-Präsident George W. Bush benannte Powell am Samstag im texanischen Crawford als Chefdiplomaten in seinem Kabinett.

Powell hatte die US-Armee während des Golfkriegs geführt und in dieser Zeit in der Bevölkerung hohes Ansehen errungen. Der heute 63- Jährige hatte bereits Bushs Vater während dessen Zeit als US- Präsident als Berater gedient.

Powell sei sowohl in den USA als auch weltweit hoch angesehen, sagte Bush bei der Präsentation seiner Personalentscheidung. Seine Führungseigenschaften und Erfahrung seien gute Vorraussetzung für das Amt. Powell werde «ein wichtiger Bestandteil» der künftigen Regierung sein.

Von 1989 bis 1993 leitete der Karrieresoldat den Generalstab der US-Armee, bevor er sich in den Ruhestand verabschiedete. 1996 und 2000 wurde er als potenzieller Kandidat für die Präsidentschaft oder die Vizepräsidentschaft gehandelt. Bush hatte zunächst versucht, ihn als seinen Vizepräsidentschaftskandidaten in seine Mannschaft zu holen, doch hatte der Ex-General dies abgelehnt.

Die Ernennung Powells hilft Bush nicht zuletzt bei der schwarzen Bevölkerung, die bei der Präsidentenwahl mit grosser Mehrheit für den Demokraten Al Gore gestimmt hatte.

Posten des Verteidigungsministers offen

Ausserdem wurde am Samstag vermutet, dass Bush seine aussenpolitische Beraterin Condoleezza Rice zur nationalen Sicherheitsberaterin ernennen wollte. Offen ist dagegen nach wie vor, wen Bush als Verteidigungsminister nominieren wird.

Als möglicher Anwärter gilt der frühere republikanische Senator Dan Coats aus Indiana. Im Gespräch ist aber auch Senator John McCain aus Arizona, der bei den den Vorwahlen gegen Bush verloren hatte.

Einbindung von Demokraten vorerst gescheitert

Ein erster Versuch Bushs, einen Demokraten in die Regierungsmannschaft einzubinden, war zuvor gescheitert. Nach einem Gespräch mit dem demokratischen Senator John Breaux aus Louisiana sagte Bush, Breaux habe ihm erklärt, dass er weiter im Senat arbeiten wolle.

Breaux galt als Kandidat für den Posten des Energieministers. Nicht völlig ausgeschlossen wurde am Freitag, dass der demokratische Finanzminister Lawrence Summers vorerst auf seinem Posten bleiben könnte.

Als wahrscheinlicher gilt jedoch, dass sich Bush für den früheren Vorsitzenden der Bank Chase Manhattan, Walter Shipley, oder den ehemaligen Chef der Credit Suisse First Boston, John Hennessy, entscheidet.

Zusammenarbeit mit Gore

Bush wollte Anfang der Woche Gespräche mit einzelnen Kandidaten führen. Am Dienstag war dann ein Treffen mit Gore geplant, der Bush Zusammenarbeit zugesagt hat.

Das gesamte Kabinett soll bis zum 20. Januar stehen. An dem Tag übernimmt Bush die Amtsgeschäfte von Präsident Bill Clinton. In den Institutionen der Regierung werden bis zu 6000 Stellen neu besetzt. Wegen des langen Rechtsstreits hat sich die Zeit halbiert, die Bushs Team bleibt, um die Regierungsübernahme bis Mitte Januar zu organisieren.

(kil/sda)

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