Immunsystem trainieren

Erdnussallergie: Neue Therapie erfolgreich getestet

publiziert: Donnerstag, 30. Jan 2014 / 13:10 Uhr
84 Prozent der Teilnehmer weniger gefährdet - Langzeitwirkung unklar. (Archivbild)
84 Prozent der Teilnehmer weniger gefährdet - Langzeitwirkung unklar. (Archivbild)

Cambridge - Ein neuer Behandlungsansatz hat das Leben von Kindern mit Erdnussallergie von Grund auf verändert. 85 kleine Patienten erhielten im Addenbrooke's Hospital zuerst geringe und dann immer grössere Mengen Erdnussprotein. 84 Prozent der Kinder konnten nach sechs Monaten gefahrlos eine Menge zu sich nehmen, die in etwa fünf Erdnüssen entsprach.

3 Meldungen im Zusammenhang
Erdnüsse gelten als die häufigste Ursache schwerwiegender allergischer Reaktionen auf Lebensmittel. Bislang gab es es keine Behandlungsmöglichkeit.

Die einzige Möglichkeit mit dieser Allergie umzugehen, besteht in einer völligen Vermeidung. Das bedeutet, dass lebenslang die Bestandteile von Mahlzeiten vor dem Essen überprüft werden müssen. Für die aktuelle Studie wurde versucht, das Immunsystem der Kinder dahingehend zu trainieren, dass es Erdnüsse toleriert.

Jeden Tag erhielten die Kinder Erdnussprotein in Pulverform. Am Anfang stand eine Dosis, die einem Siebzigstel einer Erdnuss entsprach. Alle zwei Wochen wurde die Menge im Krankenhaus erhöht. Die höhere Dosis wurde dann zuhause weiter eingenommen. Laut Andrew Clark, einer der Autoren der Studie, hat diese Erfahrung das Leben der Kinder drastisch verändert.

Damit ist eine Behandlungsmöglichkeit gefunden. In einem nächsten Schritt soll sie für Patienten zugänglich gemacht werden. Damit werden aber hohe Kosten sowohl in den spezialisierten Institutionen als auch durch die Herstellung von hochqualitativem Proteinpulver verbunden sein. Mitautorin Pamela Ewan zufolge ist diese Studie weltweit die erste, die ein derart positives Ergebnis erzielt hat. Die Wissenschaftlerin betont aber, dass weitere Studien erforderlich sind. Auch sollte nicht versucht werden, eine derartige Behandlung alleine durchzuführen.

Experten vorsichtig optimistisch

Experten wie Gideon Lack vom Evelina Children's Hospital fordern eine genaue Beurteilung der Risiken dieses Behandlungsansatzes. «Es muss sichergestellt werden, dass das Leben dieser Kinder nicht gefährlicher wird.» Lack warnt davor, dass 60 Prozent der Menschen mit einer Erdnussallergie auch allergisch auf andere Nüsse sind. Das bedeute, dass ein unbedachter Lebensstil keine Option sei.

Laut Barry Kay vom Imperial College London ist die Frage entscheidend, wie lange diese Behandlungserfolge anhalten werden und ob sie die Betroffenen nicht in falscher Sicherheit wiegen. «Eine weitere Frage ist, ob langfristig mit Nebenwirkungen wie einer Entzündung der Speiseröhre durch den Kontakt mit Erdnüssen zu rechnen ist, auch wenn es zu keiner vollen allergischen Reaktion kommt.»

(tafi/pte)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Es wurde eine starke Immunreaktion auf Erdnüsse festgestellt.
Chicago - Bakterien, die natürlich im ... mehr lesen
Lausanne - Etwa zwei bis drei Prozent der Erwachsenen leiden an einer ... mehr lesen
Der Test liesse sich auch auf andere Esswaren wie Nuss- und Weizenprodukte anwenden. (Symbolbild)
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Zunächst einmal ist der Nothelferkurs von entscheidender Bedeutung, um im Falle eines Unfalls angemessen reagieren zu können.
Zunächst einmal ist der Nothelferkurs von ...
Publinews Laut aktuellen Statistiken des Bundesamts für Statistik kam es in der Schweiz im Jahr 2022 zu insgesamt 18.936 Unfällen im Strassenverkehr, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind. 241 Menschen verloren ihr Leben, 4.002 wurden schwer und 17.896 leicht verletzt. mehr lesen  
Publinews CBD, oder Cannabidiol, hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen, da immer mehr Menschen die potenziellen gesundheitlichen ... mehr lesen  
Die Integration von CBD in Mahlzeiten und Getränke kann eine angenehme und effektive Möglichkeit sein.
Schisandra chinensis:DIese Beere ist bekannt für die Steigerung der Lebergesundheit, die Verbesserung der Konzentration und die Förderung der allgemeinen Vitalität.
Drogerie News In unserer dynamischen Zeit suchen viele nach natürlichen Wegen zur Steigerung des Wohlbefindens. Adaptogene Kräuter, seit ... mehr lesen  
Fitness Pilates erweist sich zunehmend als eine favorisierte und wirksame Methode zur Körperertüchtigung, die eine harmonische ... mehr lesen  
Pilates stärkt Körper und Geist und fördert zugleich Gelassenheit und mentale Ausdauer.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 2°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 6°C 14°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
St. Gallen 1°C 12°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt
Luzern 3°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Genf 8°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt trüb und nass
Lugano 8°C 11°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten