15 Jahren Gefängnis für Chinas «Super-Bulle»

Ex-Polizeichef von Chongqing zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt

publiziert: Montag, 24. Sep 2012 / 07:19 Uhr
Bo, der damalige Parteichef in Chongqing, galt ursprünglich als aussichtsreicher Kandidat für einen Sitz im Politbüro. (Archivbild)
Bo, der damalige Parteichef in Chongqing, galt ursprünglich als aussichtsreicher Kandidat für einen Sitz im Politbüro. (Archivbild)

Peking - Im Skandal um den geschassten chinesischen Politiker Bo Xilai ist dessen ehemaliger Vertrauter, Ex-Polizeichef Wang Lijun, zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Gericht im südwestlichen Chengdu habe Wang unter anderem wegen Machtmissbrauchs, Korruption und Überlaufens schuldig gesprochen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag.

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Der Ex-Polizeichef und Vizebürgermeister der Metropole Chongqing akzeptierte die Strafe und will keine Berufung einlegen. «Die Strafe liegt in einem normalen Umfang», sagte seine Verteidigerin Wang Yuncai telefonisch der Nachrichtenagentur dpa in Peking.

Zum Abschluss des nur zweitägigen Prozesses hatte die Staatsanwaltschaft vergangene Woche für ein mildes Urteil geworben. Begründet wurde dies damit, dass der Ex-Polizeichef wesentlich zur Aufklärung des Mordes an dem britischen Geschäftsmann Neil Heywood beigetragen habe und geständig sei.

Wang hatte sich im Februar in das US-Konsulat in Chengdu geflüchtet und Asyl beantragt, nachdem er die Aussage von Gu Kailai, der Ehefrau des Spitzenpolitikers Bo Xilai, gehört hatte, wonach diese den britischen Geschäftsmann Heywood ermordet habe. Später verliess Wang das Konsulat freiwillig und sagte in dem Fall aus. Gu wurde bereits zur Todesstrafe mit Aufschub verurteilt, was einer lebenslangen Haftstrasse entspricht.

Spannungen in der Führungsspitze

Wangs spektakuläre Flucht in das US-Konsulat im Februar war der Auftakt eines Skandals, der erhebliche Spannungen in der Führungsspitze des Landes offenbarte. Die Kommunistische Partei will bei ihrem Parteikongress, der voraussichtlich im kommenden Monat stattfindet, eine Reihe von Spitzenämtern neu besetzen.

Bo, der damalige Parteichef in Chongqing, galt ursprünglich als aussichtsreicher Kandidat für einen Sitz im Politbüro. Er wird seit Monaten offenbar an einem geheimen Ort festgehalten.

Experten gehen davon aus, dass der Spitzenpolitiker möglicherweise auch angeklagt wird. Es scheint aber ungewiss, ob ein solch spektakulärer Prozess noch vor dem Parteitag stattfinden wird.

(knob/sda)

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