Polizei verhaftet Demonstranten

Frankfurter Bankenviertel wegen «Blockupy» abgeriegelt

publiziert: Freitag, 18. Mai 2012 / 12:09 Uhr / aktualisiert: Freitag, 18. Mai 2012 / 19:14 Uhr
Die Polizei nimmt bei «Blockupy»-Protesten 40 Personen fest. (Archivbild)
Die Polizei nimmt bei «Blockupy»-Protesten 40 Personen fest. (Archivbild)

Frankfurt - Demonstranten der «Blockupy»-Bewegung und die Polizei haben sich am Freitag in Frankfurt ein Katz-und-Maus-Spiel geliefert. Trotz des von der Stadt verhängten Versammlungsverbots zogen Demonstranten durch die Stadt, um gegen den Kurs der Politik in der Euro-Schuldenkrise zu protestieren.

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Die Polizei, die das Bankenviertel und den Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) abgeriegelt hatte, löste mehrere Kundgebungen auf. Bis zum Mittag nahm sie rund 400 Menschen vorübergehend in Gewahrsam. Die Polizei sprach von insgesamt etwa 1000 Demonstranten. Die Lage sei aber friedlich geblieben, nur vereinzelt sei es zu Sachbeschädigungen gekommen.

Ein Sprecher des «Blockupy»-Bündnisses schätzte die Zahl der Protestierenden auf 3000 bis 4000. Er sprach von rund 500 Festnahmen und warf den Beamten zum Teil gewalttätiges Vorgehen vor. Die Polizei wies die Vorwürfe jedoch zurück.

Polizisten räumten mehrere Sitzblockaden. Es kam zu Verkehrsbehinderungen, ein Teil der Stadtautobahn und mehrere Hauptstrassen wurden gesperrt - ebenso wie einige U-Bahn-Stationen in der Innenstadt.

Am Hauptbahnhof verriegelte die Polizei zahlreiche Zugänge zur U- und S-Bahn, Passanten mussten durch ein Spalier von Polizisten. Die Demonstranten blockierten Strassenkreuzungen und zogen zu mehreren Plätzen. Die Protest-Organisatoren sahen ihr Ziel erreicht: «Der geordnete Betrieb im Finanzdistrikt ist zum Erliegen gekommen», sagte ein Aktivist.

«Geld den Staaten geben»

Etwa 200 Demonstranten liessen sich unter den Augen von etwa genauso vielen Polizisten an den Absperrgittern vor dem EZB-Hochhaus nieder. Im Hintergrund hatte die Polizei Fahrzeuge mit Wasserwerfern aufgefahren. In Sprechchören prangerten die Protestierenden die Krisenpolitik der Troika aus EZB, EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds (IWF) an.

«Die EZB sollte das billige Geld nicht den Banken, sondern den Staaten geben», sagte der 62-jährige Sozialpädagoge Günther Stamer aus Kiel. Die EZB sei Teil der Krise, pflichtete die 16-jährige Schülerin Lucia aus Bremen bei. Deutschland bereichere sich auf Kosten von Griechenland, erklärte der 17-jährige Schüler Fabian.

Rund 40 Organisationen haben noch bis Samstag unter dem Schlagwort «Blockupy» zu Protesten aufgerufen. Die Stadt hat - trotz Kritik - die meisten Demonstrationen aus Sicherheitsbedenken verboten. Die Ausnahme ist ein Demonstrationszug am Samstag. Die Stadtverwaltung erwartet bis zu 30'000 Menschen - darunter auch rund 2000 gewaltbereite Autonome aus ganz Europa.

(bg/sda)

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