Abkommen mit Rebellen stürzt grosse Koalition in die Krise

Heftige Kämpfe um albanische Rebellenhochburgen in Nordmazedonien

publiziert: Freitag, 25. Mai 2001 / 17:09 Uhr

Skopje/Pristina - Mazedonische Regierungstruppen haben sich während einer Offensive gegen Rebellenhochburgen am Freitag erbitterte Gefechte mit albanischen Freischärlern geliefert. Mindestens 2000 albanische Bewohner Albaner flüchteten.

Das Militär ging mit Panzern und Helikoptern gegen besetzte Dörfer wie Vaksince und Slupcane vor. Die Rebellen bestritten, dass die Regierungstruppen die Ortschaft Vaksince oder andere Schlüsselpositionen eingenommen hätten.

«Es sind die bisher heftigsten Kämpfe um Vaksince», sagte der Bürgermeister der benachbarten Gemeinde Lipkovo, Husamedin Halili, telefonisch der Nachrichtenagentur dpa.

Koalitionskrise verschärft

Die Krise in der neuen Allparteien-Regierung in Mazedonien hat sich weiter verschärft. Der mazedonische Ministerpräsident Ljubco Georgievski nannte das Abkommen zwischen zwei mitregierenden Albanerparteien und albanischen Rebellen einen «Aufruf für die Albaner zum Krieg gegen Mazedonien».

Die Zusammenarbeit zweier legaler Parteien mit einer «Terroristengruppe» stelle eine «katastrophale Situation» für das Land dar, sagte Georgievski.

Der Rebellensprecher bezeichnete das Abkommen zwischen den beiden Albaner-Parteien und der UCK-Organisation, das der neuen Eskalation vorausgegangen war, als einen lange überfälligen Schritt. «Dieser Schritt war nötig», sagte er. «Jetzt sind die Albaner alle auf einer Seite.»

Kämpfe um besetzte Dörfer

Der mazedonische Armeesprecher Oberst Blagoja Markovski sagte, es würden schwere Waffen gegen die Rebellen eingesetzt. «Es gibt einigen Widerstand von den Terroristen, aber wir haben ihn erfolgreich gebrochen», meinte er am Morgen.

Die Kämpfe um ein Dutzend von den Rebellen besetzte Dörfer nördlich von Kumanovo gingen aber unvermindert weiter. Armeekreise berichteten zudem, in der Nacht sei bemerkt worden, wie hunderte Rebellen aus dem Kosovo zur Verstärkung nach Mazedonien kommen wollten.

Der Sprecher der albanischen «Nationalen Befreiungsarmee» (UCK), der Rebellenkommandant Shpati sagte, die UCK-Kämpfer hielten ihre Stellungen.

«Sie (die mazedonischen Soldaten) greifen mit Helikoptern an und ihre Infanterie kommt näher in das Gebiet zwischen den Dörfern», sagte er telefonisch. «Sie haben aber keinen Erfolg bei ihrem Vorstoss.»

Albanische Bevölkerung auf der Flucht

Am zweiten Tag der neuen Offensive der mazedonischen Armee gegen die albanischen Rebellen sind nach unterschiedlichen Berichten je 1000 albanische Zivilisten aus den Ortschaften Lojane und Vaksince geflüchtet.

Allein das Dorf Lojane nahe der Rebellenhochburg Vaksince hätten rund 1500 Bewohner in Panik verlassen, berichtete eine Sprecherin des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Vor allem Frauen und Kinder würden aus dem Kampfgebiet im Norden des Landes fliehen.

Bulgarischer Besuch

Der bulgarische Ministerpräsident Iwan Kostow ist am Freitag zu einem Arbeitsbesuch ins Nachbarland Mazedonien gereist. Auf dem Programm standen Gespräche mit der mazedonischen Staatsführung und mit Vertretern der politischen Parteien.

Angesichts der Krise in Mazedonien forderte der Sicherheitsrat der bulgarischen Regierung nach einer Sondersitzung am Mittwoch einen verstärkten internationalen Einsatz in Mazedonien. Bulgarien bezweifelte, dass die neue Koalitionsregierung Mazedoniens in der Lage ist, die Krise im Griff zu bekommen.

(kil/sda)

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