Nächtliche Vergeltung der Israelis im Gaza-Streifen

Nach Angaben palästinensischer Sicherheitsvertreter drangen mehrere Panzer unterstützt von Kampfhubschraubern in der Nähe von Beit Hanun im Norden des Gaza-Streifens auf autonomes Gebiet vor. Von Beit Hanun aus hatten radikale Palästinenser zuvor zwei "Kassam 2"-Raketen auf den südisraelischen Grenzort Sderot abgefeuert und dabei drei Menschen verwundet.
In Karara bei Chan Junes zerstörten israelische Panzergranaten fünf Posten der palästinensischen Sicherheitskräfte. In Abassan, ebenfalls bei Chan Junes, zerstörten Panzer und Bulldozer das Haus eines führenden Vertreters der radikalen Demokratischen Front zu Befreiung Palästinas (DFLP).

Eine 48-jährige Verwandte des lokalen DFLP-Führers erlitt dabei tödliche Kopfschüsse. Zwei weitere Palästinenser erlagen ebenfalls ihren Schussverletzungen. Schon vorher waren israelische Panzer und Planierraupen rund einen Kilometer weit in einen Vorort von Gaza sowie in die Flüchtlingslager Rafah und Buredsch vorgedrungen.
Gleichzeitig beschoss die israelische Marine mit Raketen die Region um die Stadt Beit Lahia im Norden des Gaza-Streifens. Ein Wagen mit palästinensischen Polizisten wurde zerstört, ein Polizist getötet. Am Strand von Beit Lahia wurde die Leiche eines weiteren Palästinensers gefunden.

In Washington zeigten sich US-Präsident George W. Bush und der ägyptische Staatschef Husni Mubarak besorgt über den zunehmend blutiger werdenden Konflikt. Bush versprach, die Bemühungen um einen Frieden "verdoppeln" zu wollen.
Konkrete Schritte kündigte er jedoch nicht an Er sagte lediglich, er werde zu "gegebener Zeit" seinen Sonderbeauftragten Anthony Zinni in die Region entsenden.

(ba/sda)