Netanjahu erhält Auftrag zur Regierungsbildung

publiziert: Freitag, 20. Feb 2009 / 12:59 Uhr / aktualisiert: Freitag, 20. Feb 2009 / 23:33 Uhr

Jerusalem - Präsident Schimon Peres hat mit der Tradition gebrochen und Benjamin Netanjahu vom rechten Likud-Block das Mandat zur Regierungsbildung in Israel erteilt. Dies obwohl seine Partei bei der Wahl nur die zweitstärkste Kraft geworden war.

6 Meldungen im Zusammenhang
Nach Erhalt des Regierungsauftrags rief Netanjahu die Kadima am sowie die Arbeitspartei des bisherigen Verteidigungsministers Ehud Barak auf, sich an einer grossen Koalition zu beteiligen. Netanjahu hat 42 Tage Zeit, eine Regierung aufzustellen.

«Israel steht am Scheideweg vor riesigen Herausforderungen», sagte er. «Lasst uns uns vereinen, um die Zukunft des israelischen Staates zu sichern.» Doch die Kadima-Chefin Zipi Livni erteilte der Mitwirkung ihrer Partei in einer von Netanjahu geführten Regierung bereits eine Absage.

Eine derartige Regierung hätte wegen der unterschiedlichen Ansichten zum Friedensprozess im Nahen Osten «keinen Wert», sagte sie. Netanjahu werde eine Regierung «ohne politische Vision» bilden. Notfalls gehe sie in die Opposition, erklärte Livni.

Kadima gewann und verlor

An sich hatte die der politischen Mitte zugerechnete Kadima-Partei der scheidenden Aussenministerin die Parlamentswahlen der vergangenen Woche gewonnen - mit einem Vorsprung von nur einem Knesset-Sitz. Netanjahu hat aber die besseren Aussichten auf die Bildung einer stabilen Regierungsmehrheit.

So sprachen sich bei den von Peres diese Woche geführten Konsultationen die Chefs von fünf ultranationalistischen und ultrareligiösen Parteien für Netanjahu als künftigen Regierungschef aus. Er könnte also rein theoretisch eine Koalition aus rechten und ultrarechten Parteien mit 65 der 120 Sitze in der Knesset bilden.

Liebermans Schlüsselrolle

Für Netanjahu erscheint diese Konstellation allerdings nicht vorteilhaft. Denn seine Regierung könnte sehr schnell zur Geisel kleinerer Parteien werden. Auch ist der Streit unter einigen potenziellen Koalitionspartnern vorprogrammiert.

Die ultranationalistische Israel Beitenu Partei von Avigdor Lieberman, die zur drittstärksten Kraft in der Knesset wurde, dürfte eine Schlüsselrolle bei den Koalitionsverhandlungen spielen.

(tri/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Tel Aviv - Der designierte israelische ... mehr lesen
Benjamin Netanjahu hat noch etwa einen Monat Zeit, um eine Koalition zustande zu bringen.
Benjamin Netanyahu geht jetzt wohl mit den Ultrarechten eine Koalition ein.
Jerusalem - Die israelische Kadima-Partei hat einer Regierungskoalition unter dem designierten Ministerpräsidenten und Likud-Chef Benjamin Netanjahu eine Absage erteilt. mehr lesen
Jerusalem - Der mit der Regierungsbildung in Israel beauftragte Likud-Chef ... mehr lesen
Livni lehnte bisher eine Koalition mit Netanjahu ab.
Jerusalem - Das Amt des israelischen Ministerpräsidenten ist für Benjamin Netanjahu zum Greifen nah: Der Chef der konservativen Likud-Partei erhielt die Unterstützung des rechten Ultranationalisten Avigdor Lieberman. mehr lesen 
«Das Problem ist nicht, welche Regierung gebildet wird, sondern welche Politik sie umsetzen wird», sagte Peres.
Jerusalem - Kurz vor dem Beginn der Konsultationen über die Regierungsbildung in Israel hat Staatspräsident Schimon Peres die künftige Regierung dazu aufgefordert, ein «neues Kapitel» in ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Jerusalem - Israels Aussenministerin ... mehr lesen
Zipi Livni bekräftigte den Führungsanspruch ihrer Partei. (Archivbild)
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, die von KI gesteuert werden, bis Mitte 2024. mehr lesen 
Untersuchungskommission empfiehlt Neuwahlen  Port-au-Prince - Angesichts Haitis anhaltender Wahlkrise hat eine unabhängige ... mehr lesen  
Der erste Wahlgang soll annuliert werden.
Noch 51 Prozent befürworten einen Verbleib in der EU.
Befürworter holen auf  London - Die Gegner eines Verbleibs ... mehr lesen  
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 2°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
St. Gallen 2°C 12°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt
Luzern 3°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Genf 7°C 13°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt trüb und nass
Lugano 8°C 12°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten