New York Times hat beim Irak-Krieg versagt

publiziert: Montag, 31. Mai 2004 / 07:43 Uhr / aktualisiert: Montag, 31. Mai 2004 / 10:14 Uhr

New York - Die New York Times hat erneut heftige Selbstkritik an ihrer Berichterstattung über den Irak-Krieg geübt. Der Ombudsmann der Zeitung, Daniel Okrent, kritisierte in einem Kommentar, das Blatt habe sich von Kriegstreibern vor den Karren spannen lassen.

Schlechte Kritik für die Arbeit der New York Times.
Schlechte Kritik für die Arbeit der New York Times.
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http://www.nytimes.com

www.nytimes.com

Die Zeitung habe sich in den Monaten vor Kriegsbeginn von Informanten missbrauchen lassen, die aus eigenem Interesse den Krieg gewollt hätten, schrieb Okrent in seinem Kommentar zu den Irak-Berichten seiner Zeitung.

Viele der Informationen seien fehlerhaft gewesen und dazu noch völlig unangemessen mit marktschreierischen Schlagzeilen auf der Titelseite verkauft worden. Doch selbst nach Kriegsbeginn, als die Zeitung nicht mehr nur auf anonyme Regierungsquellen zurückgreifen musste, habe sie ihren schlechten Journalismusstil fortgesetzt.

Kollektives Versagen des Blattes

Der Leseranwalt warf seinem Blatt kollektives Versagen vor. Schuld an der schlechten und fehlerhaften Berichterstattung hätten nicht einzelne Reporter. Vielmehr habe das ganze System bis hinauf in die Redaktionsspitze versagt.

Das gesamte Blatt habe nach Exklusivgeschichten gefiebert, und erst dies habe es den Reportern in Washington und Bagdad ermöglicht, die allgemein gültigen Regeln unter anderem zur Sorgfaltspflicht zu vernachlässigen. So seien kritische Nachfragen zu einzelnen Artikeln ignoriert und Experten zu den strittigen Themen gar nicht erst gehört worden.

Fehler über Fehler

Scharf kritisierte Okrent auch, dass die Leser von einigen Fehlern und Pannen niemals erfuhren. Reporter der New Yorks Times hätten vor und nach dem Krieg eine Reihe von scoops gelandet, von denen sich einige später als Enten herausgestellt hätten. Einige von ihnen gelten bis heute als scoops. Dies ist kein Kompliment.

Als Lehre aus dem Debakel regte Okrent an, dass Journalisten künftig ihre Quelle nennen, sollte sich herausstellen, dass diese falsche Informationen verbreitet hatte. Als Beispiel nannte er die Informationen über Bagdads angebliche Massenvernichtungswaffen. die aus anonymen Regierungsquellen sowie von Exilirakern mit zweifelhafter Reputation gespeist wurden.

(rp/sda)

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