Putin und Koizumi erreichen keine Einigung

Russlands Präsident Putin und Japans Regierungschef Koizumi kamen in Tokio zu keiner Einigung. Der schwelende Konflikt um die Inselgruppe der südlichen Kurilen sei «nicht hilfreich», sagte der russische Präsident Wladimir Putin nach dem Gespräch mit dem japanischen Regierungschef Junichiro Koizumi.

Einige Geschäftsleute seien wegen des Streits zurückhaltend bei weiteren Kooperationen mit Japan. Putin und Koizumi kündigten weitere Gespräche an.

Der Streit um die vier Inseln, die am Ende des Zweiten Weltkriegs von der Sowjetunion besetzt worden waren, verhinderte bisher den Abschluss eines formalen Friedensvertrages zwischen beiden Ländern. Moskau lehnt die von Japan geforderte Rückgabe ab.

Friedensvertrag offen diskutieren

«Wir werden alles daran setzen, die Probleme zu lösen. Ich denke, dass das auf jeden Fall möglich ist», sagte Putin zu dem seit 60 Jahren schwelenden Kurilen-Streit.

Auch Koizumi äusserte sich zuversichtlich. Die japanisch-russischen Beziehungen seien so gut wie noch nie zuvor. Für einen Friedensvertrag müsse offen und ernsthaft diskutiert werden, sagte Koizumi. Putin lud denn auch Koizumi für das kommende Jahr zum Besuch nach Russland ein.

Putin und Koizumi unterzeichneten eine Absichtserklärung für den Bau einer Ölpipeline von Sibirien an die russische Fernostküste. Eine endgültige Entscheidung über das 16-Milliarden-Dollar-Projekt ist aber noch nicht gefallen.

Japan will die Hälfte der Kosten übernehmen, um seine Ölversorgung langfristig zu sichern.

Zudem unterzeichneten Putin und Koizumi ein Abkommen über den Kampf gegen den Terrorismus. Der russische Präsident hält sich seit gestern zu einem dreitägigen Besuch in Tokio auf.

(smw/sda)