Putsch in Guinea international verurteilt

publiziert: Mittwoch, 24. Dez 2008 / 09:23 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 24. Dez 2008 / 13:43 Uhr

Conakry - Der Friedens- und Sicherheitsrat der Afrikanischen Union (AU) ist zu einer Dringlichkeitssitzung zur Lage im westafrikanischen Guinea zusammengekommen.Vor der Sitzung gedachten die AU-Vertreter in Addis Abeba dem am Dienstag verstorbenen guineischen Staatschef Lansana Conté, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Die Regierung von Ahmed Tidiane Souare sieht sich weiter im Amt. (Archivbild)
Die Regierung von Ahmed Tidiane Souare sieht sich weiter im Amt. (Archivbild)
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Nach dem Tod des langjährigen Staatschefs Conté hatte es am Dienstag in Guinea einen Putschversuch von Militärs gegeben, dessen Ausgang zunächst nicht feststand.

Armeekommandant Moussa Dadis Camara verkündete im Radio, die Regierung sowie andere staatliche Institutionen seien aufgelöst und eine Junta solle die Regierung ersetzen. Wenig später aber erklärte Ministerpräsident Ahmed Tidiane Souaré, seine Regierung arbeite normal weiter.

Die Europäische Union, die AU und die Vereinten Nationalen verurteilten den Putsch und riefen alle Parteien dazu auf, die Verfassung zu respektieren und einen friedlichen Wechsel an der Staatsspitze sicherzustellen.

Kaum Zivilisten in der Junta

Von den 32 Mitgliedern der Junta sind nur sechs Zivilisten. Der Putschistenführer, Hauptmann Moussa Dadis Camara, steht der Junta vor. Camara hatte am Dienstag nur Stunden nach dem Tod des langjährigen Präsidenten Lansana Conté angekündigt, dass die Regierung abgesetzt und die Verfassung ausser Kraft gesetzt seien.

Die zivile Verwaltung betont, sie regiere das Land weiter. Der Präsident der Nationalversammlung, Aboubacar Somparé, der nach der Verfassung der früheren französischen Kolonie Interimspräsident werden müsste, sagte, dass die Putschisten nicht das gesamte Militär repräsentierten.

Putschisten «nur eine Gruppe»

«Das ist ein versuchter Staatsstreich», sagte er einem französischen Fernsehsender. «Ich glaube nicht, dass die gesamte Armee hinter den Aufständischen steht... Es ist eine Gruppe.»

Ministerpräsident Ahmed Tidiane Souare sagte dem französischen Auslandsradiosender RFI, dass seine Regierung weiter im Amt sei und das auch während der Übergangszeit bis zur Wahl eines neuen Präsidenten bleiben werde.

Ein Militärsprecher sagte dem britischen Sender BBC, dass nur eine Minderheit in der Armee gegen den Coup sei. Es würden Diskussionen in einer Militärbasis in der Hauptstadt Conakry geführt, um Soldaten zum Wechsel der Seite zu bewegen.

EU verurteilt Putsch

Die Europäische Union, die Afrikanische Union und die Vereinten Nationalen verurteilten den Putsch und riefen alle Parteien dazu auf, die Verfassung zu respektieren und einen friedlichen Wechsel an der Staatsspitze sicherzustellen.

Conté war 1984 in einem unblutigen Putsch an die Macht gekommen und hatte das Land bis zu seinem Tod mit harter Hand regiert. In den vergangenen Jahren hatte es Unruhen und Streiks gegeben. Der Hintergrund waren gestiegene Kosten für Nahrungsmittel und Treibstoff.

(ht/sda)

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