Rund die Hälfte war noch kinderlos

Schwangerschaftsabbruch: Weniger Frauen kommen in die Schweiz

publiziert: Dienstag, 11. Aug 2015 / 10:51 Uhr
Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche war 2014 erneut rückläufig.
Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche war 2014 erneut rückläufig.

Bern - 259 Frauen sind vergangenes Jahr aus dem Ausland in die Schweiz gekommen, um einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen. Das sind deutlich weniger als früher.

2 Meldungen im Zusammenhang
Im Jahr 2008 waren noch 600 Frauen mit Wohnsitz im Ausland für einen Schwangerschaftsabbruch in die Schweiz gekommen. Das entsprach 6 Prozent der in der Schweiz durchgeführten Eingriffe. Letztes Jahr sank dieser Anteil auf 3 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik in seiner am Dienstag veröffentlichten «Bestandesaufnahme der Schwangerschaftsabbrüche» schreibt.

Insgesamt war die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche 2014 zum vierten Mal in Folge rückläufig, wie das BFS bereits im Juni bekannt gegeben hatte. Wenn man von den im Ausland wohnhaften Frauen absieht, werden zurzeit 6,3 Abbrüche pro Jahr auf 1000 Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren registriert.

Dabei gibt es allerdings grosse Unterschiede: Bei Ausländerinnen mit Wohnsitz in der Schweiz ist die Abbruchrate zwei- bis dreimal so hoch wie bei den Schweizerinnen (4,4 pro 1000), wie das BFS in seiner Bestandesaufnahme schreibt. Bei Lateinamerikanerinnen mit Wohnsitz in der Schweiz betrage die Abbruchrate sogar 15,2 und bei den Afrikanerinnen 35,1.

Hälfte hat bereits Kinder

Die Zahlen des BFS geben auch Aufschluss über den Beziehungsstatus der Frauen, die sich 2014 für einen Abbruch entscheiden: 30 Prozent waren verheiratet, 44 Prozent lebten mit dem Partner oder Freund zusammen.

Rund die Hälfte hatte noch keine Kinder, 40 Prozent hatten bereits eines oder zwei, 9 Prozent drei oder mehr Kinder. Bei fast drei Vierteln der Fälle handelte es sich um den ersten Schwangerschaftsabbruch.

Warum die Frauen sich für einen Abbruch entschieden, ist bei einem Drittel der Fälle bekannt. Der Grossteil (93 Prozent) der Eingriffe erfolgen aus psychosozialen Gründen: Die Frauen geben beispielsweise an, die finanzielle Situation ermögliche es ihnen nicht, das Kind zu behalten oder sie fühlten sich nicht imstande, ein Kind aufzuziehen.

Weitere Gründe für den Abbruch waren somatische Probleme bei Mutter oder Kind (5 Prozent) und psychische Erkrankungen (1,3 Prozent). Bei 0,6 Prozent der Eingriffe erfolgte der Abbruch wegen ungewolltem Geschlechtsverkehr.

Vier von zehn verhüteten nicht

Das BFS hat auch erhoben, ob und wie die Frauen, die sich später für einen Abbruch der Schwangerschaft entschieden, verhütet hatten. In 40 Prozent der Fälle benutzte die Frau zum Zeitpunkt der Empfängnis demnach kein Verhütungsmittel. In einem Drittel der Fälle wurde ein Präservativ benutzt und 15 Prozent der Frauen wurden trotz Einnahme der Verhütungspille schwanger.

(bg/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren ... mehr lesen  
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
Männer bekommen im Schnitt immer noch viel mehr Gehalt, gerade in Positionen mit höherer Verantwortung.
Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) 2022  Im Jahr 2022 lag der Medianlohn für Vollzeitstellen in der Gesamtwirtschaft (privater und öffentlicher Sektor) bei 6788 Franken brutto pro Monat. Die Lohnpyramide blieb zwischen 2008 und 2022 ... mehr lesen  
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren der Gentrifizierung frühzeitig zu erkennen. Mit ... mehr lesen
Obwohl man weiss, dass Gentrifizierung oft zu Vertreibungen führt, ist der Zusammenhang nicht immer klar.
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.auktionen.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 2°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 6°C 14°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
St. Gallen 1°C 12°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt
Luzern 3°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Genf 8°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt trüb und nass
Lugano 8°C 11°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten