Zürcher Bezirksgericht verurteilt Jugendheim-Leiter wegen Betrugs

publiziert: Donnerstag, 26. Apr 2007 / 13:19 Uhr

Zürich - Zwei Jahre lang hat er unberechtigt Gelder der Sozialhilfe bezogen. Wegen Betrugs wurde der 45-jährige Leiter eines Jugendheims in Spanien vom Bezirksgericht Zürich zu einer bedingten 12-monatigen Freiheitsstrafe verurteilt.

Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer 12-monatigen bedingten Haftstrafe.
Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer 12-monatigen bedingten Haftstrafe.
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In die Schlagzeilen geraten war der Mann im Frühling 2006 im Zusammenhang mit dem so genannten «Spanien-Fall»: Auf seinem Hof in Spanien betreute er im Auftragsverhältnis schwer erziehbare Jugendliche aus der Schweiz, unter anderem aus der Stadt Zürich.

Im Zusammenhang mit den Untersuchungen kam aber an den Tag, dass der Mann von der Stadtzürcher Sozialhilfe regelmässig Unterstützung kassierte, obwohl er für die Betreuung der Jugendlichen entschädigt wurde. Diese Entschädigungen liess er sich jeweils bar auszahlen. Den Sozialen Diensten gab er an, er habe kein Einkommen. Dies löste das Strafverfahren aus.

44'000 Franken Sozialhilfe

Konkret ging es um die Sozialhilfe-Summe von rund 44'000 Franken von Frühling 2004 bis Frühling 2006. Diese hatte er bezogen, obwohl er in derselben Zeit gut 124'000 Franken Entschädigungen einnahm.

An der Hauptverhandlung sorgte die Verteidigerin für einen kleinen Eklat: Die Betreuungs-Entschädigungen, die der Angeklagte erhielt, seien ausschliesslich den Jugendlichen zu Gute gekommen, behauptete sie. Für ihn selbst habe es nicht gereicht. Der Bezug der Sozialhilfe sei demnach rechtens gewesen.

Die Gerichtsvorsitzende erklärte sich «ungehalten» über das Vorgehen, sie führte die Verhandlung aber doch weiter.

(fest/sda)

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