«Lange Krise» erwartet

Bericht: Syrien treibt Nahen Osten in humanitäre Katastrophe

publiziert: Montag, 14. Jan 2013 / 17:18 Uhr / aktualisiert: Montag, 14. Jan 2013 / 17:35 Uhr
Ein Grund, weshalb viele Menschen auf der Flucht sind, ist nach IRC-Angaben massive sexuelle Gewalt gegen Frauen.
Ein Grund, weshalb viele Menschen auf der Flucht sind, ist nach IRC-Angaben massive sexuelle Gewalt gegen Frauen.

Beirut/Washington - Der Bürgerkrieg in Syrien treibt nach Einschätzung von Menschenrechtlern den Nahen Osten in eine humanitäre Katastrophe. Das International Rescue Committee (IRC) hat deshalb die Staatengemeinschaft aufgefordert, dringend ihre finanzielle Hilfe zu erhöhen.

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In ihrem am Montag in Washington vorgestellten Bericht rechnet die US-Organisation für Flüchtlinge mit einer «langwierigen regionalen Krise».

Im syrischen Bürgerkrieg wurden bislang nach UNO-Schätzungen über 60'000 Menschen getötet. Mehr als 600'000 Syrer sind ins Ausland geflohen, zwei Millionen sind in Syrien selbst auf der Flucht.

Vier Millionen Syrer benötigen humanitäre Hilfe. Sowohl Regierungstruppen als auch Rebellenkämpfern werden massive Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Sexuelle Gewalt

Ein Grund, weshalb viele Menschen auf der Flucht sind, ist nach IRC-Angaben massive sexuelle Gewalt gegen Frauen. Diese habe gemäss Flüchtlingen ein erschreckendes Ausmass.

«Vergewaltigung ist ein wesentlicher und verstörender Bestandteil des Bürgerkrieges in Syrien», heisst es im Bericht, der auf Interviews mit Flüchtlingen basiert. Oft würden Mädchen und Frauen vor ihren Familien vergewaltigt.

Flüchtlinge berichteten auch, dass Essen, Wasser und Strom knapp und die medizinische Versorgung schlecht seien. Syrische Mediziner berichteten von «gezielten Tötungen von Ärzten».

Armee zieht Wehrpflichtige ein

In Syrien dauerten die Kampfhandlungen an. Bei den jüngsten Angriffen syrischer Regierungstruppen auf Vororte von Damaskus kamen gemäss Aktivisten mindestens 20 Menschen ums Leben, unter ihnen acht Kinder zweier Familien.

Die Kinder sowie zwölf Erwachsene seien am Sonntag bei Luftangriffen auf den Bezirk Ghuta im Osten der syrischen Hauptstadt getötet worden, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Demnach war das Bombardement am Sonntag eines der schwersten in dem seit 22 Monaten andauernden Konflikt. Unter den 60'000 Toten des Bürgerkrieges seien 3500 Kinder. Gemäss der Organisation kamen am Sonntag landesweit mindestens 34 Menschen ums Leben, am Montag wurden weitere 60 Opfer gemeldet.

Die regierungsnahe syrische Zeitung «Al-Watan» berichtete, das Verteidigungsministerium habe damit begonnen, zusätzlich Wehrpflichtige einzuziehen. Bis zum kommenden Donnerstag soll ihre Zahl auf 20'000 steigen.

General übergelaufen

Die regimekritische Website «All4Syria» meldete, ein hochrangiger Mitarbeiter des Innenministeriums habe sich auf die Seite der Rebellen geschlagen. General Mahmud Ahmed Ali veröffentlichte im Internet ein Video, in dem er sich lossagt vom «Killer-Regime» von Präsident Baschar al-Assad.

In der Türkei explodierte erneut eine aus Syrien abgefeuerte Granate. Der Sprengsatz sei in der Nacht beim Grenzdorf Akcabaglar in der Provinz Kilis in einem Olivenhain eingeschlagen, berichtete der türkische Staatssender TRT. Verletzte gab es keine.

(fest/sda)

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