Spaltung der Gesellschaft

In Syrien tobt ein Religions-Krieg

publiziert: Donnerstag, 20. Dez 2012 / 15:03 Uhr
Ethnische und religiöse Minderheiten suchten im Bürgerkrieg verstärkt den Schutz der eigenen Gemeinschaft.
Ethnische und religiöse Minderheiten suchten im Bürgerkrieg verstärkt den Schutz der eigenen Gemeinschaft.

Genf - Der Bürgerkrieg in Syrien entwickelt sich nach Einschätzung der UNO immer stärker zu einem Konflikt der Religionen. Die Minderheit der Alawiten, der auch Präsident Baschar al-Assad angehöre, positioniere sich verstärkt gegen die Sunniten, teilten unabhängige UNO-Experten in ihrem jüngsten Bericht am Donnerstag mit.

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Die Mehrheit der Syrer ist sunnitischen Glaubens. Doch die aus der schiitischen Glaubensrichtung des Islam hervorgegangene Gemeinschaft der Alawiten sitzt an den Schalthebeln der Macht.

Ethnische und religiöse Minderheiten suchten im Bürgerkrieg verstärkt den Schutz der eigenen Gemeinschaft, meldeten die Untersuchungskommission unter Leitung von Sergio Pinheiro in ihrem Bericht, der die Entwicklung von Ende September bis Mitte Dezember in Syrien darstellt.

Die Spaltung der Gesellschaft und die Feindseligkeit nehme daher zu. Die meisten der ausländischen Kämpfer, die sich den Rebellen anschlössen, seien Sunniten aus dem Nahen Osten oder Nordafrika. Dagegen unterstützt die radikal-islamische Hisbollah, die zu den Schiiten gehört, die Regierung in Damaskus.

Nach Angaben der Kommission, die vom UNO-Menschenrechtsrat geschaffen wurde, werden seit Ende September Verstösse gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht mit anhaltender Intensität fortgesetzt. Je länger der Bürgerkrieg dauere, desto gewalttätiger und unvorhersehbarer seien die Konfliktparteien.

Die Untersuchungskommission war vom UNO-Menschenrechtsrat geschaffen worden. Ihr gehört auch die frühere Chefanklägerin des UNO-Tribunals für das frühere Jugoslawien, Carla Del Ponte, an.

Putin warnr vor Sieg der Opposition

Unterdessen warnte der russische Präsident Wladimir Putin vor einem Erfolg der Gegner von Präsident Bashar al-Assad. Es sei völlig unklar, was in diesem Falle passieren werde, sagte der russische Staatschef am Donnerstag vor Journalisten in Moskau.

«Wir wollen nicht, dass die heutige Opposition, einmal an der Macht, den Kampf mit der heutigen Regierung fortsetzt und dass das für immer so weitergeht», sagte Putin. Der Präsident kritisierte, dass zunächst alles zerstört und erst dann überlegt werde, wie es weitergehe. Erneut betonte Putin, dass die Syrer selbst die Krise lösen müssten. Moskau ist ein enger Partner Assads.

(bert/sda)

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