Südkoreas Ex-Präsident Roh flüchtet in den Tod

publiziert: Samstag, 23. Mai 2009 / 08:04 Uhr

Seoul - Der frühere südkoreanische Staatschef Roh Moo Hyun ist tot. Der 62-jährige Politiker, der in einen Korruptionsskandal verwickelt war, hat sich nach Angaben eines ehemaligen Mitarbeiters das Leben genommen.

Der frühere südkoreanische Staatschef Roh Moo Hyun ist tot.
Der frühere südkoreanische Staatschef Roh Moo Hyun ist tot.
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Vor seinem Sprung von einem Berg habe Roh einen Abschiedsbrief hinterlassen, sagte Rohs früherer Chefsekretär Moon Jae In. Die Polizei erklärte, nach Rohs Tod auf dem Weg ins Spital werde geprüft, ob der 62-Jährige Selbstmord begangen habe.

Roh sei am Samstag von einem Felsen in der Nähe seines Heimatdorfs Bongha im Bezirk Gimhae gesprungen, sagte sein früherer Chefsekretär vor Journalisten. Der Ex-Präsident war demnach im Morgengrauen mit einem Leibwächter zu dem Berg aufgebrochen. Roh habe einen kurzen Abschiedsbrief an seine Familie hinterlassen.

Nach Informationen des staatlichen Fernsehsenders KBS schrieb Roh in seinem Abschiedsbrief unter anderem: «Es war so hart.» Er habe ausserdem um seine Einäscherung und seine Beisetzung in einem kleinen Grab in seinem Heimatdorf gebeten.

Nationale Tragödie

Südkoreas Regierungschef Han Seung Soo berief das Kabinett zu einer Sondersitzung ein. Staatschef Lee Myung Bak liess erklären, Rohs Tod sei eine nationale Tragödie.

Roh war als Sohn armer Bauern zur Welt gekommen, hatte sich in Abendkursen zum Anwalt fortgebildet und verteidigte unter anderem Opfer der Militärregierung von General Chun Doo Hwan. 2003 übernahm Roh das Präsidentenamt mit dem Versprechen, gegen Korruption und die Macht alter Eliten vorzugehen.

Er führte die sogenannte Sonnenschein-Politik gegenüber Nordkorea fort, und seine Bemühungen um eine Annäherung zwischen Seoul und Pjöngjang führten 2007 zu einem Gipfeltreffen mit Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il.

In Finanzskandale verwickelt

Gegen Ende seiner bis 2008 dauernden Amtszeit war der liberale Politiker in Finanzskandale verwickelt. Zum Zeitpunkt seines Todes liefen gegen Roh Korruptionsermittlungen, weil seine Frau und seine Nichte insgesamt 6 Millionen Dollar von einem Schuhhersteller Euro erhalten haben sollen.

Roh wurde in der Sache Ende April als Verdächtiger befragt. Er hatte sich öffentlich für die Verstrickung seiner Familie in die Affäre entschuldigt, aber kein eigenes Fehlverhalten eingestanden.

(smw/sda)

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