Zweifel an türkischen Angaben
Türkei meldet Vergeltungsschlag gegen IS
publiziert: Donnerstag, 14. Jan 2016 / 16:05 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 14. Jan 2016 / 17:56 Uhr
Die türkische Armee hat heute auf die Anschläge von Istanbul reagiert.
Istanbul - Als Reaktion auf den Selbstmordanschlag in Istanbul hat die Türkei nach Regierungsangaben Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in den Nachbarländern Irak und Syrien angegriffen. Laut Regierungschef Ahmet Davutoglu wurden dabei rund 200 IS-Kämpfer getötet.
Bei dem Panzer- und Artilleriebeschuss auf die Dschihadisten in den Nachbarländern Irak und Syrien seien rund 200 IS-Kämpfer getötet worden, sagte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag.
Die Angriffe seien als Reaktion auf den "niederträchtigen Anschlag" erfolgt. Die Armee habe fast 500 Geschosse abgefeuert. Der Kampf werde fortgesetzt, bis die Miliz "vollständig von der türkischen Grenze abrückt". Weder in Syrien noch im Irak wurde aber ein so massiver Angriff mit so vielen Toten bestätigt.
Am Dienstag hatte ein Selbstmordattentäter in Istanbul zehn Deutsche mit in den Tod gerissen. Die türkische Regierung macht den IS für die Tat verantwortlich, der sich allerdings nicht dazu bekannt hat.
Beobachtungsstelle: Keine hohen Verluste
Die als zuverlässig geltende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, türkische Artillerie habe nahe der Grenze den syrischen Ort Ghasal und andere Dörfer beschossen. Damit habe sie islamistische Rebellen und turkmenische Gruppen im Kampf gegen den IS unterstützt, sagte der Leiter der Menschenrechtsbeobachter, Rami Abdelrahman, der Nachrichtenagentur dpa. Hohe Verluste aufseiten der Extremisten habe es nicht gegeben.
Die dem IS nahestehende Nachrichtenagentur Al-Amak meldete, die türkische Armee habe Ghasal mit zehn Granaten beschossen, nachdem der Ort vom IS eingenommen worden sei.
Aus dem Nordirak lagen keine Informationen über türkische Angriffe vor. Der Sprecher des kurdischen Peschmerga-Ministeriums, Halgurd Hikmat, sagte, es habe im Nordirak keine türkischen Angriffe geben.
Sieben Festnahmen
Nach dem Anschlag auf die deutsche Reisegruppe im Altstadtviertel Sultanahmet nahm die türkische Polizei nach Regierungsangaben zwei weitere Verdächtige fest. Damit steige die Gesamtzahl der Festnahmen auf sieben, sagte Innenminister Efkan Ala.
Beim Selbstmordattentäter soll es sich um einen 27-jährigen Syrer handeln. Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière sagte nach einem Besuch in Istanbul, die Identität des Attentäters stehe noch nicht endgültig fest.
"Man hat diesen Mann insoweit identifiziert, dass es ein Personaldokument gibt, aber ob dieses Personaldokument zu diesem Mann gehört, ist alles noch Gegenstand der Aufklärung", sagte de Maizière am Mittwochabend den ARD-"Tagesthemen". Davutoglu hatte dagegen gesagt, der Attentäter habe dem IS angehört und sei unter anderem durch Fingerabdrücke identifiziert worden.
Die Regierung hatte nach dem Anschlag angekündigt, die Sicherheitsvorkehrungen in Istanbul zu verschärfen. Im Bezirk Sultanahmet waren deutlich mehr Polizisten im Einsatz als gewöhnlich. Am Ort des Attentats wurde der Opfer gedacht. In Deutschland gab es in mehreren Regionen Trauerbeflaggung.
Die Angriffe seien als Reaktion auf den "niederträchtigen Anschlag" erfolgt. Die Armee habe fast 500 Geschosse abgefeuert. Der Kampf werde fortgesetzt, bis die Miliz "vollständig von der türkischen Grenze abrückt". Weder in Syrien noch im Irak wurde aber ein so massiver Angriff mit so vielen Toten bestätigt.
Am Dienstag hatte ein Selbstmordattentäter in Istanbul zehn Deutsche mit in den Tod gerissen. Die türkische Regierung macht den IS für die Tat verantwortlich, der sich allerdings nicht dazu bekannt hat.
Beobachtungsstelle: Keine hohen Verluste
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Sieben Festnahmen
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Die Regierung hatte nach dem Anschlag angekündigt, die Sicherheitsvorkehrungen in Istanbul zu verschärfen. Im Bezirk Sultanahmet waren deutlich mehr Polizisten im Einsatz als gewöhnlich. Am Ort des Attentats wurde der Opfer gedacht. In Deutschland gab es in mehreren Regionen Trauerbeflaggung.
(bg/sda)
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Donnerstag, 14. Januar 2016 16:56 Uhr
Ziele
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In einer immer stärker vernetzten Welt ist man an keinem Ort mehr sicher vor solchen Taten, eben die Kehrseite bzw. der Preis für die Freizügigkeit/offene Gesellschaft.
Politiker in der TR und in D wetteifern nun bei der verbalen Bewältigung dieser Tat. Allerdings stumpfen die Menschen bei diesen Worthülsen über kurz oder lang ab und nehmen sie nicht mehr zur Kenntnis.
Und daher fragt sich: welchen Klimax haben die Offiziellen verbal noch zur Verfügung, sollten einst in D viele Opfer bei einem Anschlag zu beklagen sein?
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