Syrien

UNO-Chemiewaffeninspektoren verlassen Syrien

publiziert: Samstag, 31. Aug 2013 / 09:19 Uhr / aktualisiert: Samstag, 31. Aug 2013 / 11:38 Uhr
Die UNO-Experten sollten ihrem Mandat zufolge herausfinden, ob im syrischen Bürgerkrieg Chemiewaffen eingesetzt wurden.
Die UNO-Experten sollten ihrem Mandat zufolge herausfinden, ob im syrischen Bürgerkrieg Chemiewaffen eingesetzt wurden.

Damaskus/Beirut - Nach dem Abschluss ihrer Untersuchungen in Syrien haben die UNO-Chemiewaffenexperten das Land verlassen. Ein Sprecher der Vereinten Nationen in Syrien sagte am Samstag, die zwölf Inspektoren um Missionsleiter Åke Sellström seien abgereist.

9 Meldungen im Zusammenhang
Nach Angaben von Augenzeugen trafen die Inspektoren am Vormittag am internationalen Flughafen der libanesischen Hauptstadt Beirut ein. Zuvor hatte der Autokonvoi die syrisch-libanesische Grenze bei Masnaa überquert. Von Beirut aus wollten die Inspektoren nach Europa weiterreisen.

Die UNO-Experten sollten ihrem Mandat zufolge herausfinden, ob im syrischen Bürgerkrieg Chemiewaffen eingesetzt wurden. Ihr Auftrag lautet jedoch nicht, den Verursacher eines solchen Angriffs zu benennen. Sie sollen nun einen Untersuchungsbericht vorlegen.

Nach UNO-Angaben ist noch unklar, wann der dieser veröffentlicht werden kann. Aus westlichen Diplomatenkreisen hiess es, es werde mindestens 10 bis 14 Tage dauern, bis die Ergebnisse vorliegen könnten. Die Chemiewaffenexperten hatten ihre Untersuchungen am Freitag nach fünf Tagen beendet.

Kerry: «Klare und schlüssige Beweise»

Die USA sind schon jetzt überzeugt, dass das syrische Regime chemische Waffen gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt hat. Dafür gibt es laut Aussenminister John Kerry «klare und schlüssige» Beweise.

US-Präsident Barack Obama erwägt deshalb einen «begrenzten» Einsatz in dem Land. Er habe jedoch noch keine Entscheidung über eine Militärintervention getroffen, sagte Obama am Freitag in Washington. Einen Zeitrahmen nannte er nicht.

Syrische Führung erwartet Angriff «jeden Moment»

Die syrische Führung rechnet hingegen nach der Ausreise der Chemiewaffenexperten mit einem baldigen Angriff westlicher Truppen. Der Beginn des Einsatzes werde «jeden Moment» erwartet, sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. «Wir sind auch jederzeit zur Vergeltung bereit», fügte er hinzu.

Aus arabischen Diplomatenkreisen verlautete nach Angaben der kuwaitischen Zeitung «Al-Kabas» , dass mit Militärschlägen spätestens an diesem Sonntag gerechnet werde. Nach der Abreise der Inspektoren gehe es nun lediglich noch um Stunden, berichtete das Blatt.

Die Intervention werde von verschiedenen Stützpunkten aus gelenkt werden - unter anderem in der Türkei, Jordanien, Griechenland und Zypern, hiess es in der Zeitung weiter.

Iranische Delegation reist nach Damaskus

Als Zeichen der Solidarität mit dem syrischen Regime reiste eine Delegation des iranischen Parlaments am Samstag nach Damaskus. Wie die Nachrichtenagentur Isna meldete, wird die dreiköpfige Delegation des Auswärtigen Ausschusses während ihres fünftägigen Aufenthalts auch den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad treffen.

Leiter der Delegation ist der Vorsitzende des Ausschusses, Alaeddin Borudscherdi. Der Iran steht im Syrien-Konflikt auf der Seite Assads, Teherans engstem Verbündeten im Kampf gegen den Erzfeind Israel.

(asu/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
New York - Die 68. Generalversammlung der Vereinten Nationen hat am Dienstag ... mehr lesen
Die UNO-Vollversammlung debatiert über Syrienkonflikt.
Barack Obama und Co. sind sich nicht einig. (Archivbild)
New York/St. Petersburg - Verhärtete ... mehr lesen
Die Chemiewaffenexperten untersuchen Proben. (Archivbild)
Den Haag - Die UNO wird den Bericht zum Einsatz ihrer Chemiewaffenexperten in Syrien erst vorlegen, wenn die von ihnen gesammelten Proben untersucht sind. Vor Abschluss der ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
«Die internationale Gemeinschaft kann den Einsatz von Chemiewaffen nicht tolerieren.»
Paris - Die diplomatischen Fronten im Streit um eine mögliche Militäraktion gegen Syrien verhärten sich weiter. Frankreich sicherte den USA die Unterstützung zu, Russland ... mehr lesen
Washington/London - Die USA steuern immer klarer auf einen Militärschlag gegen ... mehr lesen
Die USA steuern immer klarer auf einen Militärschlag gegen Syrien zu. (Archivbild)
London - Die UNO-Inspektoren sind weiter auf der Suche nach Beweisen für einen Chemiewaffenangriff in Syrien. In einem Militärspital trafen sie Soldaten, die staatlichen Medien zufolge Giftgas ausgesetzt waren. mehr lesen 
Auch Merkel steht mittlerweile hinter Obama. (Archivbild)
Washington - Die Weltgemeinschaft ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt ...
Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur Planung von Gefechten eingesetzt. Dabei schnitt das Modell besser ab als bisher veröffentlichte militärische Künstliche Intelligenzen. Das berichtet heise.de. mehr lesen 
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen ... mehr lesen  
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und ... mehr lesen  
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und grösseren Aluminiumsplittern absorbieren, sondern diese Geschosse auch nach dem Aufprall konservieren. (Symbolbild)
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 8°C 18°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen trüb und nass
Basel 8°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
St. Gallen 7°C 15°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Bern 3°C 16°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Luzern 7°C 17°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen trüb und nass
Genf 5°C 17°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen trüb und nass
Lugano 10°C 18°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen bedeckt, wenig Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten