Am Dienstag hatte eine Hamas-Polizeimiliz nach UNO-Angaben in einem UNO-Lager im Flüchtlingslager Schatti 3500 Decken und mehr als 400 Lebensmittelpakete gewaltsam beschlagnahmt.

Sozialminister Ahmed el Kurd bestätigte indirekt, dass Waren konfisziert wurden. Die Hamas sei für die Versorgung von 1,5 Millionen Menschen im Gazastreifen verantwortlich. Die Hilfe der UNO müsse mehr Menschen erreichen als die in den Flüchtlingslagern, erklärte Kurd.

Der Fall vom Dienstag blieb kein Einzelfall. In der Nacht seien zehn Lastwagenlandungen mit 200 Tonnen Reis und Mehl in Hamas-Fahrzeugen weggebracht worden, berichtete die UNRWA.

Die Hamas erklärte, in diesem Fall seien die Waren «versehentlich» umverladen worden. Sollten die Hilfsgüter tatsächlich der UNO-Agentur gehören, würden sie zurückgegeben, sagte der Sprecher.

Raketenangriffe

Nach erneuten Raketenangriffen radikaler Palästinenser hat Israels Luftwaffe am Abend wieder Angriffe auf den Gazastreifen geflogen. Die Kampfjets bombardierten laut Einwohnern offenes Gelände nahe der Stadt Rafah und Schmugglertunnel an der Grenze zu Ägypten.

Ein Sprecher der israelischen Armee bestätigte die Angriffe, machte aber keine näheren Angaben. Zuvor waren zwei vom Gazastreifen aus abgefeuerte Raketen in Südisrael eingeschlagen. Verletzte oder Schäden gab es nicht.

(smw/sda)