Nur vereinzelt Kämpfe
Waffenruhe in Syrien hält weitgehend
publiziert: Samstag, 27. Feb 2016 / 09:03 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 28. Feb 2016 / 01:10 Uhr
Beirut/Damaskus - In Syrien hat die Waffenruhe am Samstag weitgehend gehalten. Seit deren Beginn wurden die Kampfhandlungen nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte im Westen und Norden des Landes bis auf wenigen Ausnahmen eingestellt.
Ähnliches berichtete der Kommandant der Fursan-al-Hakk-Rebellen, die an der Seite der Freien Syrischen Armee gegen die Regierung in Damaskus kämpfen. Kommandant Fares Bajusch sagte der Nachrichtenagentur Reuters, in einigen Teilen des Landes setze die Armee von Präsident Baschar al-Assad aber den Beschuss fort und verstosse gegen die Vereinbarung. Ein Insider des syrischen Militärs wies solche Vorwürfe zurück.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, es würden am Samstag keinerlei Angriffe geflogen, um zu vermeiden, dass versehentlich falsche Ziele getroffen würden. Von der Waffenruhe sind die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und der Al-Kaida-Ableger Nusra-Front ausgenommen.
Die internationale Taskforce zur Überwachung der Waffenruhe zog ebenfalls eine positive Zwischenbilanz. Dies sagte ein westlicher Diplomat nach einem Treffen der Internationalen Syrien-Unterstützergruppe in Genf. Es habe "ein paar Zwischenfälle" gegeben, die aber "entschärft" worden seien. Es gelte nun, die Entwicklungen am Sonntag und Montag abzuwarten.
Arbeitsgruppe soll Waffenruhe überwachen
Die Waffenruhe war am Samstag um Mitternacht in Kraft getreten. Die USA und Russland hatten sich Anfang der Woche auf die Feuerpause geeinigt und wollen sie in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe überwachen. Das syrische Regime, die wichtigste Oppositionsbündnis sowie rund 100 Rebellen-Milizen stimmten ihr zu.
Zur Überwachung der Feuerpause wurden Kontrollzentren in Washington, Moskau, im syrischen Latakia, in der jordanischen Hauptstadt Amman sowie in Genf eingerichtet. Im Falle eines Bruchs der Waffenruhe ist ein Alarmierungssystem vorgesehen.
Die Vereinten Nationen hoffen, dass mit sich mit der Feuerpause Spielraum für eine Wiederaufnahme der auf Eis liegenden Friedensgespräche in Genf ergibt. "Lasst uns beten, dass es funktioniert", sagte der UNO-Sonderbeauftragte für Syrien, Staffan de Mistura in Genf.
Sie sei die beste Chance, die das syrische Volk in den vergangenen fünf Jahren gehabt habe. De Mistura sagte, er rechne damit, dass die Waffenruhe vereinzelt gebrochen werde.
Neue Friedensgespräche geplant
Zugleich rief er die Konfliktparteien zu Zurückhaltung auf. Wenn die Waffenruhe eingehalten werde, könnten die Friedensgespräche in Genf am 7. März wieder aufgenommen werden.
Die Aussenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und John Kerry, zeigten sich erfreut über die Waffenruhe. In einem Telefonat erörterten sie auch "die Perspektiven für die Wiederaufnahme des Verhandlungsprozesses für Frieden zwischen den Syrern im Rahmen der internationalen Syrien-Unterstützergruppe".
Der IS griff derweil eine von der kurdischen YPG-Miliz kontrollierte Stadt an der Grenze zur Türkei an. Die von den USA geführte Allianz versuchte, mit Luftangriffen den IS wieder zurückzudrängen. In der Provinz Hama wurden bei Selbstmordanschlägen, zu denen sich der IS bekannte, mindestens sechs Menschen getötet. Doch trotz all der Vorkommnisse, war das Ausmass der Gewalt weitaus geringer als vor der Waffenruhe.
Hilfe muss möglich werden
Laut dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) herrscht in weiten Teilen des Landes weiterhin akute Not. "Die Lage ist angespannt und es ist offensichtlich, dass ein normales Leben weit entfernt ist", erklärte der IKRK-Präsident Peter Maurer der Nachrichtenagentur dpa. In den vergangenen Tagen informierte sich Maurer vor Ort über die Lage.
"Was mir alle Menschen in solchen Gebieten gesagt haben, ist, dass sie einfach nur wollen, dass der Krieg endet." Um einem chronischen Versorgungsmangel vorzubeugen, seien regelmässig Hilfslieferungen notwendig. In vielen Orten Syriens habe es enorme Zerstörungen gegeben.
Hilfslieferungen für belagerte Orte sind Teil der Einigung der USA und Russlands über die nun herrschende Waffenruhe. UNO-Schätzungen zufolge sind in Syrien etwa 400'000 Menschen eingeschlossen. Rund vier Millionen Menschen leben zudem in Gebieten, die nur schwer zu erreichen sind.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, es würden am Samstag keinerlei Angriffe geflogen, um zu vermeiden, dass versehentlich falsche Ziele getroffen würden. Von der Waffenruhe sind die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und der Al-Kaida-Ableger Nusra-Front ausgenommen.
Die internationale Taskforce zur Überwachung der Waffenruhe zog ebenfalls eine positive Zwischenbilanz. Dies sagte ein westlicher Diplomat nach einem Treffen der Internationalen Syrien-Unterstützergruppe in Genf. Es habe "ein paar Zwischenfälle" gegeben, die aber "entschärft" worden seien. Es gelte nun, die Entwicklungen am Sonntag und Montag abzuwarten.
Arbeitsgruppe soll Waffenruhe überwachen
Die Waffenruhe war am Samstag um Mitternacht in Kraft getreten. Die USA und Russland hatten sich Anfang der Woche auf die Feuerpause geeinigt und wollen sie in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe überwachen. Das syrische Regime, die wichtigste Oppositionsbündnis sowie rund 100 Rebellen-Milizen stimmten ihr zu.
Zur Überwachung der Feuerpause wurden Kontrollzentren in Washington, Moskau, im syrischen Latakia, in der jordanischen Hauptstadt Amman sowie in Genf eingerichtet. Im Falle eines Bruchs der Waffenruhe ist ein Alarmierungssystem vorgesehen.
Die Vereinten Nationen hoffen, dass mit sich mit der Feuerpause Spielraum für eine Wiederaufnahme der auf Eis liegenden Friedensgespräche in Genf ergibt. "Lasst uns beten, dass es funktioniert", sagte der UNO-Sonderbeauftragte für Syrien, Staffan de Mistura in Genf.
Sie sei die beste Chance, die das syrische Volk in den vergangenen fünf Jahren gehabt habe. De Mistura sagte, er rechne damit, dass die Waffenruhe vereinzelt gebrochen werde.
Neue Friedensgespräche geplant
Zugleich rief er die Konfliktparteien zu Zurückhaltung auf. Wenn die Waffenruhe eingehalten werde, könnten die Friedensgespräche in Genf am 7. März wieder aufgenommen werden.
Die Aussenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und John Kerry, zeigten sich erfreut über die Waffenruhe. In einem Telefonat erörterten sie auch "die Perspektiven für die Wiederaufnahme des Verhandlungsprozesses für Frieden zwischen den Syrern im Rahmen der internationalen Syrien-Unterstützergruppe".
Der IS griff derweil eine von der kurdischen YPG-Miliz kontrollierte Stadt an der Grenze zur Türkei an. Die von den USA geführte Allianz versuchte, mit Luftangriffen den IS wieder zurückzudrängen. In der Provinz Hama wurden bei Selbstmordanschlägen, zu denen sich der IS bekannte, mindestens sechs Menschen getötet. Doch trotz all der Vorkommnisse, war das Ausmass der Gewalt weitaus geringer als vor der Waffenruhe.
Hilfe muss möglich werden
Laut dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) herrscht in weiten Teilen des Landes weiterhin akute Not. "Die Lage ist angespannt und es ist offensichtlich, dass ein normales Leben weit entfernt ist", erklärte der IKRK-Präsident Peter Maurer der Nachrichtenagentur dpa. In den vergangenen Tagen informierte sich Maurer vor Ort über die Lage.
"Was mir alle Menschen in solchen Gebieten gesagt haben, ist, dass sie einfach nur wollen, dass der Krieg endet." Um einem chronischen Versorgungsmangel vorzubeugen, seien regelmässig Hilfslieferungen notwendig. In vielen Orten Syriens habe es enorme Zerstörungen gegeben.
Hilfslieferungen für belagerte Orte sind Teil der Einigung der USA und Russlands über die nun herrschende Waffenruhe. UNO-Schätzungen zufolge sind in Syrien etwa 400'000 Menschen eingeschlossen. Rund vier Millionen Menschen leben zudem in Gebieten, die nur schwer zu erreichen sind.
(bg/sda)
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