Falludscha-Offensive hat begonnen

publiziert: Montag, 8. Nov 2004 / 11:15 Uhr / aktualisiert: Montag, 8. Nov 2004 / 12:02 Uhr

Bagdad - Der Angriff auf die Rebellenhochburg Falludscha hat begonnen. Irakische Soldaten und US-Marineinfanteristen nahmen in der Nacht zum Montag das Zentralspital und zwei strategisch wichtige Euphrat-Brücken ein.

5 Meldungen im Zusammenhang
Die "New York Times" meldete im Internet, US-Soldaten hätten zudem andere wichtige Ziele in dieser "ersten Phase der lange erwarteten Invasion der Stadt" unter ihre Kontrolle gebracht. Bis zu 15 000 US-Soldaten und irakische Truppen belagerten Falludscha, schrieb das Blatt weiter.

Der US-Nachrichtensender CNN berichtete unter Berufung auf Beamte des Verteidigungsministeriums in Washington, dass die Besetzung der Klinik den Beginn der geplanten Offensive zur Eroberung Falludschas darstelle. Es sei aber unklar, ob die Erstürmung der Stadt selbst in den nächsten Stunden beginnen werde.

Härteste Kämpfe

Der britische Fernsehsender BBC meldete, die Soldaten seien ein Stück weit in den Westteil der Stadt vorgestossen. Das US-Militär gehe davon aus, dass die härtesten Kämpfe noch bevorstünden. BBC zeigte Bilder von bewaffneten und maskierten Rebellen.

Die Truppen seien am Sonntag gegen 21.00 Uhr im Süden und Westen auf Falludscha vorgerückt, schrieb die New York Times. Nach rund zweistündigem Beschuss durch Panzer, Artillerie und Flugzeuge vom Typ AC-130, die mit schweren Maschinenkanonen bewaffnet sind, sei das Spital eingenommen worden.

Dutzende Explosionen

Die Korrespondentin des US-Fernsehsenders CBS, die mit den US-Truppen unterwegs ist, berichtete, die Soldaten würden aus der Stadt mit Mörsergranaten und Raketen beschossen. Die Soldaten rückten im Schutze der Dunkelheit vor und versuchten Sprengfallen zu umgehen. Dutzende Explosionen seien in der Stadt zu hören.

Starke US-Verbände hatten im Vorfeld der seit langem erwarteten Offensive Positionen in den Aussenbezirken Falludschas eingenommen. Alle Zufahrtswege waren abgeriegelt worden. In der Stadt werden bis zu 5000 Aufständische vermutet. Auch der jordanische Terroristenführer Abu Mussad el Sarkawi soll sich dort befinden.

Anschläge

Derweil wurden bei der Explosion einer Autobombe auf der Strasse zum Flughafen in Bagdad zwei irakische Zivilisten getötet, darunter eine Frau. Dies meldete die Polizei in Bagdad.

Demnach explodierte der Sprengsatz in der Nähe eines US-Militärkonvois, der auf dem Weg zum internationalen Flughafen gewesen war. Über mögliche US-Opfer wurde bisher nichts bekannt.

Eine zweite Autobombe explodierte am Vormittag in der Nähe eines US-Armeekonvois im nordirakischen Mossul. Zu Opfern gab es keine Angaben.

Annan warnt vor Offensive

UNO-Generalsekretär Kofi Annan hatte vor einer Grossoffensive gegen Falludscha gewarnt. In Briefen an die Regierungen in Washington und London sowie in Bagdad hatte Annan erklärt, die Erstürmung der Stadt könne den Zorn der Iraker weiter anfachen und die für Januar geplanten Wahlen unmöglich machen.

Am Sonntag hatte die irakische Übergangsregierung nach einem blutigen Wochenende mit über 60 Toten für zwei Monate den Ausnahmezustand ausgerufen. Die Massnahme gilt ab sofort im ganzen Land mit Ausnahme der drei Kurdenprovinzen im Norden.

(fest/sda)

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