Gewaltspirale im Irak dreht weiter

publiziert: Sonntag, 10. Jul 2005 / 19:29 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 10. Jul 2005 / 20:16 Uhr

Bagdad - Bei mehreren Selbstmordanschlägen im Irak sind mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen.

Immer wieder detonieren im Irak Autobomben. (Archiv)
Immer wieder detonieren im Irak Autobomben. (Archiv)
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Beim folgenschwersten Anschlag vor einem Rekrutierungsbüro der irakischen Armee starben in Bagdad mindestens 21 Menschen.

Der Attentäter sprengte sich mit einem Sprengstoffgürtel inmitten der Freiwilligen in die Luft, die sich für den Militärdienst melden wollten. Dabei wurden 41 weitere Iraker nach Angaben von Ärzten des Jarmuk-Spitals verletzt.

Vor dem Rekrutierungsbüro am alten Mutahanna-Flughafen hatte es seit dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein im April 2003 bereits fünf schwere Anschläge gegeben.

Mehr Soldaten und Polizisten rekrutiert

Die Rekrutierung von Soldaten und Polizisten nahm in den jüngsten Monaten zu. Tausende junger Iraker sind bereit, in der Hoffnung auf eine einigermassen gut bezahlte Beschäftigung das Risiko auf sich zu nehmen, bei Anschlägen getötet zu werden.

Ein weiterer Selbstmordattentäter riss in der nordirakischen Stadt Kirkuk mindestens drei Zivilisten mit in den Tod. Neun weitere Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt.

Der Anschlag galt dem Direktor der Gemeindeverwaltung, der jedoch überlebte. Unter den Opfern waren vor allem Beamte der Gemeindeverwaltung und Mitarbeiter eines benachbarten Spitals.

Irakische Polizei soll stärker werden

Um die Macht in Kirkuk und damit den Einfluss auf die Erdölfelder im Hinterland der Stadt streiten sich Kurden, Araber und Turkmenen. Seit einigen Monaten werden auch hier verstärkt Anschläge verübt.

Vier Polizisten starben zudem in der Nähe von Mossul. Der Anschlag eines Selbstmordattentäters galt der Autokolonne des Polizeichefs von Nimrud.

Die anhaltenden Anschläge gegen Polizisten könnten in einem Zusammenhang zu den Rückzugsplänen der USA stehen. Eine stärkere irakische Polizei und Armee spielt dabei eine wichtige Rolle.

Nach einem am Sonntag bekannt gewordenen internen Dokument des britischen Verteidigungsministerium wollen die USA und Grossbritannien die Stärke ihrer Truppen im Irak bis Mitte 2006 mehr als halbieren. Ein Entscheid ist aber noch nicht getroffen worden.

(rp/sda)

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