Von Hilfslieferungen für Somalia

IKRK bedauert Unterbruch

publiziert: Donnerstag, 2. Feb 2012 / 12:35 Uhr
Die Schwächsten haben Schwierigkeiten.
Die Schwächsten haben Schwierigkeiten.

Genf - Das IKRK bedauert das Verbot seiner Nahrungsmittelhilfe durch die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz in Somalia. Die Organisation sei beunruhigt über die Konsequenzen für die Bevölkerung, sagte IKRK-Sprecher Jean-Yves Clémenzo der Nachrichtenagentur sda in Genf.

4 Meldungen im Zusammenhang
Auch wenn sich die Ernährungssituation stabilisiert habe, habe sie sich noch nicht wieder normalisiert und besonders die Schwächsten hätten Schwierigkeiten.

Von Juni bis Dezember hatte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mehr als 1,2 Millionen Menschen im Zentrum und im Süden Somalias mit Lebensmitteln und Saatgut versorgt. Dadurch konnte es nach eigenen Angaben einer schlimmen Unterernährung in diesen Regionen entgegentreten.

Am Montag hatte Al-Shabaab die Zusammenarbeit mit dem IKRK eingestellt und ihm jede weitere Hilfsarbeit in den von ihr kontrollierten Gebieten untersagt.

Der «Vertrag» mit dem IKRK werde «vollständig aufgekündigt», erklärte die Miliz. Das IKRK habe Lebensmittel mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum verbreitet und die «Mudschaheddin fälschlicherweise beschuldigt, die Verteilung von Nahrungsmitteln zu behindern».

Konvoi blockiert

Bereits am 12. Januar hatte das IKRK die Nahrungsmittelhilfe vorübergehend eingestellt. Damit protestierte die Organisation dagegen, dass Al-Shabaab seit Mitte Dezember einen Konvoi von 140 Lastwagen blockierte, der Lebensmitteln und Saatgut für 240'000 Menschen unterwegs war.

Auch hier behauptete die Miliz, die Qualität des Saatguts sei mangelhaft. Das IKRK weist diese Vorwürfe zurück. In Somalia seien keine Nahrungsmittel verteilt worden, welche für Menschen nicht zum Verzehr geeignet seien.

Kein vollständiger Rückzug

In den nicht von Al-Shabaab kontrollierten Gebieten setzt das IKRK seine Aktivitäten fort, wie IKRK-Sprecher Clemenzo betont. «Wir ziehen uns nicht aus Somalia zurück.» Wie in den vergangenen 30 Jahren bleibe die Organisation voll engagiert, um der somalischen Bevölkerung zu helfen, die immer wiederkehrenden humanitären Krisen zu überstehen.

Das IKRK war eine der letzten Hilfsorganisationen, die in den von Al-Shabaab kontrollierten Regionen präsent war. Somalia hatte im vergangenen Jahr unter der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren gelitten. Nach UNO-Angaben waren insgesamt über eine Million Menschen von der Hungersnot betroffen, 250'000 Menschen sind noch immer vom Hungertod bedroht.

(nat/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Schweiz bezahlt dem ... mehr lesen
Das IKRK bekommt Unterstützung von der Schweiz.
Hilfsorganisationen verteilen seit 1987 im Auftrag der EU überschüssige Lebensmittel. (Symbolbild)
Strassburg - Rund 18 Millionen arme Menschen in Europa erhalten in diesem und im nächsten Jahr weiter Nahrungsmittel von der EU. Das EU-Parlament stimmte am Mittwoch in Strassburg zu, die ... mehr lesen
Mogadischu - Die radikalislamische ... mehr lesen
Somalia: Die lokalen Behörden hatten unter dem Vorwand von Qualitätskontrollen Lebensmittellieferungen und Saatgut blockiert.
Das Hilfsprogramm wurde vorübergehend eingestellt.
Addis Abeba/Mogadischu - Das ... mehr lesen 1
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Import Migration und Artenschutz im Fokus  Das Schweizerische Zollmuseum hat seine Pforten wieder für Besucher geöffnet. In dieser Saison können Gäste zwei spannende Neuerungen entdecken. mehr lesen  
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren ... mehr lesen  
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren der Gentrifizierung frühzeitig zu erkennen. Mit Hilfe eines KI-Modells, das mit Bildern von Google Street View trainiert wurde, können nun subtile Veränderungen in urbanen Landschaften identifiziert werden, die auf eine Gentrifizierung hindeuten. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 2°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt, wenig Regen
St. Gallen 2°C 12°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 3°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt bedeckt
Luzern 3°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Genf 7°C 13°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt trüb und nass
Lugano 8°C 12°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten