Proteste in mehreren islamischen Ländern

publiziert: Freitag, 3. Feb 2006 / 20:09 Uhr

Jakarta - Die Woge der Empörung über die Veröffentlichung von Mohammed- Karikaturen im Westen ist weiter angeschwollen.

Nach Rafsandschani gebe es eineinhalb Milliarden Moslems auf der Welt, «und alle sind wütend».
Nach Rafsandschani gebe es eineinhalb Milliarden Moslems auf der Welt, «und alle sind wütend».
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Nach den Freitagsgebeten in der islamischen Welt gingen hunderttausende Muslime auf die Strasse.

Zu den mit Abstand grössten Demonstrationen kam es in Iran. Dort protestierten landesweit allein Hunderttausende Gläubige. Neben dem in Teheran häufig zu hörenden Schlachtruf «Tod für Amerika!» riefen tausende Iraner auch «Tod für Dänemark!»

Der frühere iranische Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani sagte, es gebe eineinhalb Milliarden Moslems auf der Welt, «und alle sind wütend». Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf meinte in Islamabad: «Diese Karikaturen haben unsere Gefühle verletzt, und ich verurteile sie in schärfster Form.»

In Indonesiens Hauptstadt Jakarta versuchten einige hundert Menschen, drei skandinavische Botschaften zu stürmen.

Aufruf zum Boykott

In Ägypten und Syrien demonstrierten nach dem Freitagsgebet Tausende von Muslimen und forderten zum Boykott von Produkten aus Dänemark, anderen europäischen Staaten sowie den USA auf. Es wurden auch dänische Fahnen verbrannt.

Im Gazastreifen und dem Westjordanland gingen zehntausende Palästinenser auf die Strasse. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte die Veröffentlichung der Karikaturen. Er warnte gleichzeitig davor, Bürger europäischer Staaten dafür verantwortlich zu machen.

Die EU-Beobachter am palästinensisch-ägyptischen Grenzübergang Rafah zogen unterdessen Dänen und Franzosen ab, die bei den Drohungen speziell genannt worden waren.

Der britische Aussenminister Jack Straw kritisierte die Veröffentlichung der Karikaturen in europäischen Zeitungen scharf. Ungeachtet der Kontroverse druckten in mehreren europäischen Ländern erneut Zeitungen die Karikaturen nach. Das französische Blatt «Libération» begründete dies mit der Notwendigkeit, die Pressefreiheit zu verteidigen.

(bert/sda)

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